Verkauf von Real-Märkte: Metro sorgt plötzlich für überraschende Wendung
Die Metro schien sich schon festgelegt zu haben, an welchen Bieter die Real-Märkte verkauft werden sollen - doch jetzt folgt die Wendung. Ein neues Konsortium wirft den Hut in den Ring.
- Der Handelskonzern Metro will die Real-Märkte verkaufen.
- Bislang verhandelte das Unternehmen mit einem Bieterkonsortium um den Investor Redos.
- Doch nun macht wohl ein anderer Interessent das Rennen.
Düsseldorf - Überraschende Wendung beim Verkauf der Real-Märkte durch die Metro: Wie das Unternehmen aus Düsseldorf am Donnerstag bekanntgab, laufen jetzt exklusive Verhandlungen mit einem Konsortium rund um den Immobilieninvestor X+Bricks aus Frankfurt/Main über die Veräußerung der Supermarkt-Kette mit ihren rund 34.000 Beschäftigten.
Grundlage dafür sei ein verbessertes Angebot, das das Konsortium Ende Oktober vorgelegt habe. Dieses könnte offenbar für 500 Millionen Euro netto den Zuschlag erhalten. Die Verhandlungen mit dem Bieterkonsortium rund um den Investor Redos seien hingegen "beendet" worden.
Metro will Real-Filialen verkaufen: Vertrag soll bis Ende Januar abgeschlossen werden
Vorgesehen ist nun, das operative Geschäft von Real, den Online-Marktplatz real.de und außerdem 80 Immobilien zu hundert Prozent an das Konsortium aus X-Bricks und den Investor SCP Group zu verkaufen. Angepeilt ist demnach ein Vertragsabschluss bis Ende Januar 2020.
Die geplante Abgabe von Real-Standorten an andere Händler soll nach Metro-Angaben dann nach einem Vertragsabschluss und unabhängig vom Verkauf von Real an das Konsortium erfolgen. Nach Metro-Angaben soll "der Großteil der Standorte" an andere Händler abgegeben werden.
Erwartet wird demnach aber auch die "Schließung einzelner Märkte". Der Konzern erklärte zudem, Ziel sei es, die Händler vertraglich zur Übernahme der Real-Mitarbeiter zu verpflichten.
Video: Der erste Interessent wollte das Personal noch schonen
Metro will Real-Filialen verkaufen: Kartellbehörden müssen Transaktion zustimmen
Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Kartellbehörden. Metro hatte sich im Mai eigentlich mit einem Konsortium um den Immobilien-Investor Redos auf "exklusive Vertragsverhandlungen" über den Verkauf von 286 Real-Standorten geeinigt.
Das Bundeskartellamt genehmigte dies Anfang Oktober. Zuletzt hatten mehrere Einzelhändler, darunter Edeka und Tegut ihr Interesse an der Übernahme von Real-Märkten angemeldet.
Redos kündigte unterdessen an, sich vorerst noch nicht geschlagen geben zu wollen. "Wir werden den Prozess beobachten und bleiben gesprächsbereit", sagte ein Redos-Sprecher der Wirtschaftswoche. Das Unternehmen sei weiterhin überzeugt, dass das bisher mit dem Real-Eigentümer Metro verhandelte Konzept stimme und umgesetzt werden könne.
Überraschen ändert der Metro-Konzern seine Strategie beim Verkauf der Real-Märkte - die Mitarbeiter werden auch auf Schließungen von Filialen eingestellt.
afp