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Fehlen Kita-Plätze in Wrestedt? Verwaltung weist Kritik zurück

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Von: Bernd Schossadowski

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Rucksäcke am Bauwagen eines Waldkindergartens
Am Bauwagen eines Waldkindergartens, hier ein Symbolbild, hängen Rucksäcke von Kindern. Wrestedter Eltern wünschen sich eine zweite Waldgruppe und kritisieren angebliche zeitliche Versäumnisse durch die Verwaltung. © dpa Frank Rumpenhorst

Der Elternrat des Wrestedter Kindergartens kritisiert die Samtgemeinde Aue: Zum 1. August 2023 fehlten vor Ort Kita-Plätze, die Verwaltung reagiere viel zu spät darauf. Verwaltungschef Michael Müller weist die Kritik jedoch zurück.

Wrestedt - Sechs Monate vor dem Start des neuen Kita-Jahres sind Teile der Wrestedter Elternschaft in Sorge. In der Sitzung des Samtgemeinderates Aue äußerten Anna Maria Baucke, Elternratsvorsitzende des Kindergartens Wrestedt, und Stellvertreterin Doris Lindemann jetzt ihren Unmut. Warum wurde der Kita-Bedarfsplan der Samtgemeinde noch nicht aktualisiert? Und wieso verfolgen Politik und Verwaltung die von Eltern beantragte Einrichtung einer zweiten Waldgruppe derzeit nicht weiter? Das waren zwei der Fragen, mit denen die beiden Mütter Verwaltungschef Michael Müller in der Einwohnerfragestunde konfrontierten.

Baucke und Lindemann erklärten, dass zum 1. August 2023 mehr Plätze in der Krippe und im Kindergarten in Wrestedt benötigt würden als zur Verfügung stünden. Müllers Antwort: Die Verwaltung werde die Geburtenzahlen der Kinder in den nächsten Tagen abfragen. Die Daten würden in den Kita-Bedarfsplan der Samtgemeinde einfließen. Sobald die Anmeldezahlen für das neue Betreuungsjahr bekannt seien, würden sie den politischen Gremien zur Beratung vorgelegt.

Die Abfrage der Zahlen hätte sich Baucke aber schon viel früher gewünscht. „Ich verstehe nicht, warum immer so lange gewartet wird. Es ist superschade und enttäuschend, dass nicht gehandelt wird“, kritisierte sie. Schon jetzt zeichne sich ab, dass im August sechs bis acht Kita-Plätze in Wrestedt fehlen würden. „Die Verwaltung schläft. Es ist ein schlechter Eindruck, der in der Elternschaft entsteht“, sagte Baucke. Ihr Appell an Müller: „Ändern Sie etwas im Vorgehen. Warten Sie nicht, bis endlich die Zahlen da sind.“

Baucke erinnerte daran, dass sich der Jugend- und Sportausschuss im November 2022 dafür ausgesprochen hatte, neben der in Klein London bestehenden 15-köpfigen Waldgruppe eine zweite solche Gruppe einzurichten. Doch seitdem sei der Antrag nicht weiterverfolgt worden. Angesichts der im Sommer fehlenden Kita-Plätze wäre das „eine kostengünstige Alternative, mit der schnell Abhilfe geschaffen werden kann“, meinte Lindemann.

„Der Jugend- und Sportausschuss kann keinen Beschluss fassen, sondern nur eine Empfehlung für den Samtgemeindeausschuss abgeben“, stellte Jörg Formella, Sprecher der CDU/FDP-Ratsgruppe, klar. Die Politik habe den Waldgruppen-Antrag bislang nicht näher diskutiert, weil die Geburtenzahlen noch nicht ermittelt seien.

Müller wies die Kritik der Elternratsvorsitzenden zurück. Die Verwaltung sei keineswegs untätig gewesen. Er selbst habe bereits mit einem Waldeigentümer über eine mögliche zweite Waldgruppe gesprochen. „Er hat uns Flächen dafür vorgeschlagen. Jetzt erfolgt eine Prüfung durch das DRK und die regionale Schulbehörde des Landes, ob die Flächen geeignet sind“, erklärte Müller. Zudem wies er darauf hin, dass mit einer Waldgruppe der gesetzliche Betreuungsanspruch nicht erfüllt werde.

Auch mit Blick auf die jetzige Ermittlung der Geburtenzahlen betonte Müller: „Ich sehe keinen Zeitverzug, Kita-Plätze zu schaffen.“ Im Übrigen bezweifelte er, dass im August tatsächlich Plätze in Wrestedt fehlen werden. Denn der Krippenneubau am Mittelweg werde demnächst fertig sein. Durch den Umzug der Krippenkinder würden in der Kita am Sportzentrum Kindergartenplätze frei.

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