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Lärm an Bahnstrecken: Jetzt haben die Bürger das Wort

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Von: Bernd Schossadowski

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Ein Güterzug passiert den Bahnübergang in Wieren.
Ein Güterzug passiert den Bahnübergang in Wieren. Über eine Online-Plattform des Eisenbahn-Bundesamtes können sich Bürger, die sich durch Lärm an Schienenwegen des Bundes gestört fühlen, jetzt äußern. © Bernd Schossadowski

Das Eisenbahn-Bundesamt startet am Montag, 13. März, eine Online-Befragung zur Lärmbelastung an Bahnstrecken. Teilnehmen können unter anderem Anwohner der „Amerikalinie Ost“, der Bahnstrecke zwischen Uelzen und Stendal.

Stederdorf/Wieren/Soltendieck – Der zweigleisige Ausbau der „Amerikalinie Ost“, der Bahnstrecke zwischen Uelzen und Stendal, wirft seine Schatten voraus. Demnächst steht dazu das Planfeststellungsverfahren an, die Inbetriebnahme der Strecke wird für 2029 erwartet. Doch bereits jetzt klagen viele Anwohner über Lärm durch Züge. Für sie ist der kommende Montag, 13. März, ein wichtiges Datum: Dann startet das Eisenbahn-Bundesamt die erste Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen seiner Lärmaktionsplanung.

In den folgenden sechs Wochen können sich alle Menschen, die sich durch Schienenlärm an Hauptverkehrsstrecken gestört fühlen, dazu äußern. Dafür steht unter www.laermaktionsplanung-schiene.de eine Beteiligungsplattform zur Verfügung – sowohl für Bürger als auch Kommunen. Bis zum 24. April kann ein Online-Fragebogen zur Lärmsituation an Schienenwegen des Bundes ausgefüllt werden. Zudem finden Bürger auf der Seite Infos über Maßnahmen zur Lärmminderung, über laute Güterwagen und Förderprogramme zum Lärmschutz.

Nach Auswertung der eingegangenen Antworten wird das Eisenbahn-Bundesamt Ende dieses Jahres den Entwurf des Lärmaktionsplans veröffentlichen. In der darauffolgenden zweiten Beteiligungsphase können Bürger den Entwurf bewerten und dazu Rückmeldungen geben.

Im Landkreis Uelzen richtet sich der Fragebogen unter anderem an die Anwohner der Strecke von Hannover über Suderburg, Uelzen, Bad Bevensen, Bienenbüttel und Lüneburg bis nach Hamburg sowie der „Amerikalinie Ost“. Nicht davon betroffen ist hingegen die Erixx-Strecke zwischen Uelzen und Braunschweig. „Dabei handelt es sich nicht um eine Haupteisenbahnstrecke“, erklärt Alexander Kahlert, Vize-Verwaltungschef der Samtgemeinde Aue.

Er verweist darauf, dass die Deutsche Bahn für den Ausbau der „Amerikalinie Ost“ – im Landkreis Uelzen halten die Züge unter anderem in Stederdorf, Wieren und Soltendieck – Schallschutz zugesagt habe. „Wenn alle diese Maßnahmen umgesetzt werden, sehe ich bezüglich des Lärms für die Anwohner der Strecke kaum Kritikpunkte“, sagt Kahlert. Er geht davon aus, dass die von der Bahn angekündigten Schallschutzmaßnahmen auch tatsächlich realisiert werden.

Wichtig ist für Kahlert, dass die Öffentlichkeit über das anstehende Beteiligungsverfahren zur Lärmaktionsplanung Bescheid weiß. „Wir werden das jetzt an die Vereine ,Wieren 2030‘ und ,Dorfleben Wrestedt‘ weitergeben, damit die Bevölkerung das erfährt“, kündigt er an.

Allerdings hätte sich Kahlert frühzeitigere Informationen seitens der Deutschen Bahn gewünscht. Die Verwaltung der Samtgemeinde Aue sei erst wenige Tage vor der geplanten Freischaltung des Online-Fragebogens am 13. März darüber in Kenntnis gesetzt worden. Um gegenüber der Bahn eine gemeinsame Stellungnahme der Samtgemeinde und ihrer Mitgliedsgemeinden Wrestedt und Soltendieck abgeben zu können, sei das sehr kurzfristig. Denn zuvor müssten die politischen Gremien beteiligt werden. „Ich hätte mir gewünscht, dass man mehr Zeit bekommen hätte, um sich im Vorfeld ausführlicher mit dem Thema auseinanderzusetzen“, kritisiert Kahlert.

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