Die Eltern beklagen, dass die Hugo-Priebe-Halle durch die Umwandlung in ein Corona-Testzentrum für Nachmittags-Einheiten nicht zur Verfügung steht. Und das, obwohl lediglich die Umkleidekabinen und der Notausgang aus der Halle für die Testungen genutzt würden, heißt es in der Petition. Auch wird die Frage gestellt, warum keine Alternative für die Halle gesucht werde. Gegenüber gebe es ein Fußball-Vereinsheim. Auch das Feuerwehrhaus oder das Rathaus werden hier als Ausweichmöglichkeiten ins Spiel gebracht.
Mit der jetzigen Regelung bleiben nach Ansicht der Eltern vor allem die Kinder auf der Strecke. Die Jugendhandballteams des TSV Nettelkamp beispielsweise hätten in der Vergangenheit immer freitags von 15.30 Uhr bis 18.15 Uhr die Halle genutzt. Auf drei Mannschaften aufgeteilt, wären allein hier schon rund 50 Kinder betroffen, ärgert sich Petra Schäfer, Unterstützerin der Petition, Mutter und Trainerin der TSV-Minis und weiblichen D-Jugend.
Verwaltungschef Müller zeigt sich von den Beschwerden und der Petition überrascht. Die Halle stehe montags bis freitags von 15 bis 17 Uhr zur Hälfte und ab 17 Uhr, sowie sonnabends komplett zur Verfügung. „Die Mail ging an alle Vereine raus. Ich habe auch von allen Vereinen ein Ja bekommen, dass der Trainingsbetrieb aufrechterhalten werden kann. Mehr können wir nicht machen“, sagt Müller. Eine Ausweichmöglichkeit gebe es nicht: „Die Halle ist die einzige barrierefreie Möglichkeit zu testen.“ Dass die Sportstätte durch die Teststation gänzlich belegt ist, liege an der Einbahnstraßen-Regelung zur Kontaktvermeidung.
Die Elterninitiative ist mit diesen Möglichkeiten nicht einverstanden: „Alles, was vor 17 Uhr ist, Turnen, Handball und so weiter, fällt weg. Die Jüngeren fallen alle unter den Tisch. Wir könnten freitags von 17.15 bis 18.45 in die Halle. Wie sollen wir denn drei Mannschaften da reinbringen?“, fragt Petra Schäfer.
Zum anderen seien die Abendstunden in den Vereinen meist von den Älteren, also Schülern und Erwachsenen, geblockt. Auch der Sonnabend sei eher eine zusätzliche Belastung: „An dem Tag müssten wir noch mal drei Stunden unserer freien Zeit und unseres Wochenendes opfern.“
Die Zeit zwischen 15 und 17 Uhr bringe ebenfalls Probleme mit sich: „Wenn die sich die Bälle zuwerfen, sind sie noch nicht so ballsicher.“ Bei einer halben Halle ohne Trennwände bestehe somit jederzeit die Gefahr, dass Nutzer des Testzentrums in die Wurflinie geraten. „Das Risiko möchte ich nicht eingehen“, sagt Petra Schäfer.
Um in die Hallen anderer Gemeinden auszuweichen, wären die Gruppen auf die Fahrbereitschaft der Eltern angewiesen. In Wrestedt ist diese nicht nötig. Eine Reaktion auf die Petition stellt Müller indes vorerst nicht in Aussicht. „Wenn, muss ein Verein offiziell an mich herantreten. Dann kann man eine Lösung erarbeiten“, sagt der Verwaltungschef.