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Vier Wölfe greifen über 400 Schafe bei Suderburg an: Fünf Tiere tot

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Von: Theresa Brand

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Schäfer Karl-Heinz Jahnke nach Wolfsriss
Mindestens fünf Schafe von Schäfer Karl-Heinz Jahnke wurden von einem Wolfrudel gerissen. © Brand, Theresa

Vier Wölfe griffen am Donnerstagabend eine Schafherde bei Suderburg an. Fünf Tiere sind tot, weitere verletzt.

Suderburg - Zum wiederholten Mal wurde am Donnerstagabend eine Schafherde des Schäfers Karl-Heinz Jahnke in der Nähe von Suderburg von einem Wolfsrudel angegriffen. Die rund 400 Schafe standen seit zwei Tagen auf der Wiese, als Donnerstag um 20.30 Uhr vier Wölfe in die Herde einfielen. Sie trieben die Tiere auseinander und griffen einzelne Schafe an. Fünf Tiere starben direkt vor Ort, mindestens fünf weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Bis 2 Uhr nachts suchte der Schäfer mit Jägern und Bauern gemeinsam die Umgebung ab, um die in Panik geflohenen Schafe zu finden.

„Mir fehlen die Worte“, sagt Karl-Heinz Jahnke. Bereits seit Jahren werden seine Schafe immer wieder von Wölfen angegriffen (AZ berichtete), doch vonseiten der Politik passiert seiner Ansicht nach nichts: „Wir werden seit 15 Jahren verarscht.“ Zwar seien Wolfsberater gekommen, doch nur, um die Höhe der Zäune zu kontrollieren. Die angeblich wolfssicheren Elektronetze halten die Raubtiere aber nicht von seinen Schafen fern.

Für Karl-Heinz Jahnke steht fest: „Jetzt machen die bei den Schäfern auch das Licht aus. Es läuft alles weiter wie immer.“ Abgesehen von der emotionalen Belastung richten die Wolfsrisse auch einen finanziellen Schaden an. „Die Entschädigungen sind ein Witz“, meint der Schäfer. Dazu kämen die immensen Kosten für Zäune und Elektrik, der Arbeitsaufwand und die Folgen für die Schafe: Nach dem letzten Angriff hätten die Schafe nur halb so viele Lämmer bekommen wie sonst. Zu verstört waren die Tier durch die Wolfsattacken. „Es macht keine Freude mehr“, so Jahnke.

Auch Hegeringleiter Lutz Beplate-Haarstrich ist gestern vor Ort. Er betont: „Es muss ein Wolfsmanagement her.“

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