„Uns geht es nicht darum, die ganze Wolfspopulation oder das hiesige Rudel auszurotten, sondern um die Entnahme der vier Wölfe, die für den Angriff bei Suderburg verantwortlich sind“, erklärt Bürgermeisterin Dagmar Hillmer (CDU) am Freitag auf AZ-Anfrage. „Das ist ein Hilfeschrei ans Ministerium.“
Für Verärgerung sorgte im Gemeinderat die Aussage der niedersächsischen Staatskanzlei, dass Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) der Einladung von Uelzens Landrat Dr. Heiko Blume nicht folgen werde, sich bei einem Besuch in Suderburg persönlich ein Bild von der Wolfsproblematik zu machen.
Unterdessen hat sich ein weiterer Wolfsriss ereignet. Am frühen Freitagmorgen wurden auf einer Wiese zwischen Riestedt und Masendorf mindestens fünf Schafe getötet. Zahlreiche weitere wurden schwer verletzt, einige mussten in Absprache mit Polizei und Landkreis erlöst werden. „Wir machen das nicht mehr mit“, sagt Schäferin Waltraud Domeyer. Denn trotz eines Stromnetz-Zauns als Wolfsschutz und regelmäßigen Kontrollfahrten wurden schon wieder Weidetiere zum Opfer der Wölfe.
„So geht das nicht mehr“, sagt Günther Winkelmann, Sprecher der Bürgerinitiative Weidetier-Mensch-Wolf Nord-Ost-Heide. Die Wölfe seien über das Elektronetz gesprungen. „Es gibt keinen Zaun, der hoch genug wäre für den Wolf. Und außerdem – sollen wir die ganze Heide einzäunen?“