Allerdings wies Scheuermann ausdrücklich darauf hin, dass dazu noch keine Entscheidung gefallen sei. „Das ist nur ein Gedankenspiel“, betonte er. Zuvor werde die Böddenstedter Dorfgemeinschaft befragt, ob sie damit überhaupt einverstanden sei. Letztlich müsse die Kommunalpolitik über das Ausweichquartier entscheiden.
Laut Scheuermann hat die Gemeinde zusammen mit dem DRK und dem Regionalen Landesamt für Schule und Bildung mehrere Objekte besichtigt und geprüft, ob dort Kinder betreut werden können. Die Oberschule Suderburg und das Haus des Gastes in Hösseringen seien dabei ausgeschieden, doch das Gebäude in Böddenstedt biete sich dafür an. „Es wäre tatsächlich eine Möglichkeit, dort eine Nebenstelle für einen Kindergarten zu schaffen“, sagte Scheuermann.
Ein Raum, in dem sich derzeit eine Orgel befinde, könne dazu umgebaut werden, eventuell auch die Toiletten in dem Gebäude. „Außerhalb der Kinderbetreuungszeiten wäre das Dorfgemeinschaftshaus für alle nutzbar“, erklärte der Fachbereichsleiter. Er erinnerte daran, dass derzeit mehrere Böddenstedter Kinder die Gerdauer Kita besuchen. „Es wäre schön für sie, nach Böddenstedt zu gehen. Wir würden dort relativ schnell über eine Belegungszahl von zehn Plätzen kommen“, glaubt Scheuermann.
Ausschussmitglied Hans-Jürgen Drögemüller (SPD) hält diese Idee für sinnvoll. In dem Gebäude gebe es einen „Teppichraum“, wie ihn die Dorfgemeinschaft nenne. Dieser würde sich für die Betreuung der Kinder gut eignen, ist der Böddenstedter überzeugt. Bislang werde der Raum zeitweise von einer Handarbeitsgruppe genutzt. Drögemüller gab jedoch zu bedenken, dass es bei der Betreuung von Kindern aus der Gemeinde zwei unterschiedliche Träger gebe: die evangelische Kirche für die Kita in Gerdau und das DRK für die Einrichtung in Suderburg. Das müsse die Verwaltung, auch im Hinblick auf die Finanzierung des Kita-Personals, im Auge behalten.
„Ich finde diese Idee wunderbar“, sagte Christine Kohnke-Löbert (Grüne), ebenfalls Böddenstedterin, mit Blick auf einen möglichen Einzug von Kindern ins Dorfgemeinschaftshaus. „Wir haben so viele Kinder in Böddenstedt, die jetzt in Fahrgemeinschaften in Nachbarorte fahren müssen.“
Karsten Scherer (CDU) begrüßt ebenfalls die Idee der Verwaltung. „Man kann keinem Gedankenspiel gegenüber verschlossen sein“, meinte er. „Wenn das die vernünftigste und zweckmäßigste Lösung aus Sicht der Verwaltung ist, muss man darüber nachdenken.“ Die Vorteile aus seiner Sicht: Das Gebäude gehöre der Gemeinde, und die Einrichtung einer Kindergartengruppe sei dort schnell umsetzbar.
Auch Ausschussvorsitzende Stefanie Demlang (WSL) bewertet Scheuermanns Vorschlag positiv: „Das ist eine gute Alternative. Das Außengelände des Dorfgemeinschaftshauses ist gut geeignet, dort gibt es einen Spielplatz.“ Vor allem lasse sich die Schaffung eines Raums für eine Kindergartengruppe in dem Gebäude schnell und mit geringem finanziellen Aufwand realisieren.