Altlasten im Boden: Wie steht es um die Gefahr fürs Trinkwasser?

Wie gefährlich sind die Altlasten im Boden des Flugplatzes in Barnsen wirklich für das Trinkwasser? Dieser Frage geht der Landkreis Uelzen als Besitzer des Verkehrslandeplatzes erneut nach. Jetzt hat der Umweltausschuss einen Bericht dazu gehört.
Uelzen/Barnsen – Vor über 20 Jahren wurden auf dem Verkehrslandeplatz in Barnsen rund 30 000 Kubikmeter Gleisschotter und Bauschutt verbaut. Der Flugplatz liegt im Wasserschutzgebiet des Landkreises Uelzen. Bereits 2018 wurde ein Gutachten zur Schadstoffbelastung erstellt, doch das ließ einige Fragen offen.
In der Sitzung des Umweltausschusses des Landkreises wurde nun das Erkundungskonzept für das neue Gutachten vorgestellt. Die bisherigen Untersuchungen deuten darauf hin, dass von den Altlasten keine Gefahr für das Grundwasser ausgeht.
Bericht der Unteren Bodenschutzbehörde
„Ich gehe davon aus, dass wir Ende 2023 einen Haken daran machen können – ohne zu sanieren.“ So lautet die Zusammenfassung des Berichts, den Dennis Sundag für die Untere Bodenschutzbehörde abgab. Zuvor erläuterte er, was in der Vergangenheit bereits geschehen war.
Zur Erinnerung: Tatsächlich wurden im Erdreich Schwermetalle wie Blei und Arsen, aber auch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (kurz PAK) und Herbizide nachgewiesen, im Niederschlags-Stauwasser zudem das Pflanzenschutzmittel Ethidimuron. Doch die ermittelten Konzentrationen waren nur gering. Es sei unwahrscheinlich, dass Schadstoffe ins Grundwasser gelangten, weil zwischen dem kontaminierten Boden eine Auelehmschicht liegt.
Schlammpresse aus der Zuckerfabrik
In den kommenden Monaten werde nun untersucht, wie dick genau die Lehmschicht sei, erklärt Sundag. „Dann wollen wir gucken, wo noch Gleisschotter verklappt ist.“ Insgesamt würden vier Grundwassermessstellen installiert, an denen auf Schadstoffe hin geprüft werde. Sundag erklärt: „Wir untersuchen auf PAK, Mineralölkohlenwasserstoffe, Schwermetalle und die gleistypischen Pestizide.“ An der Grund- und Drainageleitung soll mit einer Kamerabefahrung festgestellt werden, ob diese möglicherweise beschädigt sind.
Anwohner Hans-Heinrich Marquardt gab zu bedenken, dass auch Schlammpresse aus der Zuckerfabrik in den Boden verbaut worden sei. Er erinnere sich noch an die Transporter, die damals zum Flugplatz gefahren seien. Den Hinweis nahm Sundag entgegen: „Das ist mir unbekannt. Das werden wir aufnehmen.“
Von mehreren Ausschussmitgliedern wurden Sorgen geäußert, dass das Grundwasser langfristig doch kontaminiert werden könnte. Dennis Sundag bleibt aber trotzdem zuversichtlich: „Nach dem Gutachten können wir vermutlich einen Haken an den Flugplatz machen.“ Hans Peter Hauschild bestätigt: „Wir tun alles mögliche, um eine Gefährdung auszuschließen. Das macht der Landkreis schließlich auch an anderen Stellen, zum Beispiel an der Deponie.“