Es sei eine Entscheidung gewesen, die er mit schwerem Herzen getroffen habe, sagt Henkel im AZ-Gespräch. Ihm sei am gestrigen Tag verbindlich mitgeteilt worden, dass auf dem Oktoberfest Masken zu tragen gewesen wären, wenn Besucher sich ein Bier geholt hätten oder aber zur Toilette gegangen wären. Das Personal hätte dauerhaft Maske tragen müssen. Als Veranstalter hätte er sicherstellen müssen, dass die Vorgaben eingehalten werden, und er hätte auch dafür gehaftet, wie er sagt. Im schlimmsten Fall hätte das bedeutet, dass er bei Missachtungen mithilfe der Polizei die Maskenpflicht hätte durchsetzen müssen. Ein solches Szenario wolle er keinem Besucher zumuten. Zumal: „Wir wissen alle, dass beim Feiern und beim Trinken es mit der Zeit immer schwerer wird, sich selbst daran zu erinnern.“
Das Ärgerliche aus seiner Sicht: In den vergangenen Monaten sei er ermuntert worden, das Fest zu planen, dass es einen Weg gebe, es so zu begehen, „wie wir es lieben.“ Henkel betont: „Wir werden nach der Absage dafür sorgen, dass keinem, der schon Karten erworben hat, ein Schaden entsteht.“ Er bittet Kartenbesitzer, sich noch etwas in Geduld zu üben. Für die Rückabwicklung benötige man etwas Zeit.
Nach Friedrich Merz 2019 hätte in diesem Jahr beim politischen Oktoberfest der CDU im Festzelt auf dem Herzogenplatz der Kanzlerkandidat Armin Laschet auftreten sollen. Diese Veranstaltung wird mit Henkels Absage so nun auch nicht stattfinden können. In einer ersten Reaktion sagte gestern Nachmittag der CDU-Bundestagsabgeordnete Henning Otte, dass man das bedauere. „Wir prüfen, ob eine Verlegung dieser politischen Veranstaltung stattfinden kann“, so Otte.
Zudem fordert er, dass „zukünftig auch in Niedersachsen Volksfeste wieder möglich sein werden und diese bei der Regelung Diskotheken gleichgestellt werden.“ Mit dem CDU-Kreisvorsitzenden Jörg Hillmer setze er sich dafür ein, dass es 2022 wieder ein Oktoberfest gebe.