Vatertag: Impressionen aus Stadt und Kreis Uelzen

Ob mit dem Rad oder einem Bollerwagen: Die Menschen in Stadt und Landkreis Uelzen haben den gestrigen Himmelfahrtstag zum Anlass für Ausflüge genommen. Erstmals nach zwei Jahren war das auch weitestgehend ohne Einschränkungen möglich.
Uelzen/Hösseringen – Die Kinder spielen im Sand. Ihre Mütter genießen den Blick aufs Wasser. Am Hardausee bei Hösseringen haben sich Melanie Kallert und Saskia Wehner gestern Mittag niedergelassen – nach einer guten Stunde Fahrt mit dem Rad. Von Unterlüß aus ging es an das Gewässer im Süden des hiesigen Landkreises. Ihre Männer seien auf Vatertagstour, berichtet Melanie Kallert. Sie selbst hätten sich dann zum Ausflug mit den Kindern – zwischen drei und sieben Jahre alt – entschieden.

Solche Konstellationen sind gestern immer wieder zu erleben. Die einen schwingen sich aufs Rad, um gemeinsam etwas Zeit in der Natur zu genießen. Die anderen sind – ganz traditionell für den Vatertag – mit Bollerwagen und flüssigem „Proviant“ an Bord unterwegs. Beispielsweise die Fußballer aus Ripdorf, die es an den Oldenstädter See zieht. In den beiden zurückliegenden Jahren seien solche Vatertagstouren wegen der Pandemie nicht möglichen gewesen, erzählt einer der Kicker. Jetzt freue man sich über die Möglichkeit, wieder unterwegs sein zu können. Abends sei noch Grillen angesagt.

So wie für sie ist der Oldenstädter See gestern immer wieder Anlaufpunkt für Bollerwagentrupps, wie ein Rundgang zeigt. Das Uferglände und Wiesen werden genutzt. Am gerade neu verpachteten Kiosk herrscht Betrieb. Kuchen, Getränke und Würste gehen über den Tresen. Andrea Lemke ist mit Freunden dorthin geradelt. „Wir haben uns gesagt, dass wir auch den neuen Pächter unterstützen wollen“, so Lemke. Dass man sich in diesem Kreis an Himmelfahrt treffe, das sei schon eine kleine Tradition, schildert Heide Niemann. In der Corona-Zeit habe man pausiert.

Ganz ähnlich verhält es sich bei den Freunden und Nachbarn, die sich am Kiosk vor dem Hardausee eingefunden haben. Weite Anreisen hatten sie nicht. Sie kommen aus Suderburg und Hösseringen.
Anders sieht das bei der Gruppe aus, die wenige Meter weiter sitzt. Es handelt es sich um Mitglieder der Familie Stracke, die für gewöhnlich alle zwei Jahre für ein großes Familientreffen zusammenkommen – aus allen Teilen Deutschlands. „Jetzt waren es vier Jahre, die wir uns nicht gesehen haben. Coronabedingt“, sagt Sarina Böker, die zur Familie gehört.

Etwas abseits schrillt Musik aus einer großen Box. Maik hat sie aufgestellt und ein DJ-Pult aufgebaut. Das sei ein Angebot für die Jugend zum Verweilen und Tanzen. Das solle aber nicht ausarten, sagt er. Weil der See in früheren Jahren an Himmelfahrt vermüllt wurde, galt er für Feierwütige als Tabu-Zone. Maik sagt: Der See solle sauber bleiben. „Wir haben Müllbeutel dabei.“

Bis in den späten Nachmittag hinein hatte die Polizei im Landkreis kaum etwas zu tun. „Wir hatten viele Gruppen. Aber die Lage war bisher absolut ruhig“, so Polizeisprecherin Julia Westerhoff gegen 18 Uhr.

Am Schnellenmarkt in Uelzen kamen am Abend junge Menschen zusammen, es waren aber deutlich weniger als an Himmelfahrt in den Vor-Corona-Jahren.
