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Uneinigkeit bei Solarpark-Projekt nördlich der Groß Liederner Straße in Uelzen

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Von: Lars Lohmann

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Mit sechs zu vier Stimmen hat der Bauausschuss der Hansestadt Uelzen jetzt die Pläne der Stadtwerke für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage empfohlen. Foto: dpa
Mit sechs zu vier Stimmen hat der Bauausschuss der Hansestadt Uelzen jetzt die Pläne der Stadtwerke für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage empfohlen. Foto: dpa © Patrick Pleul

Sollen die Stadtwerke auf einer Fläche nördlich der Groß Liederner Straße einen Solarpark errichten dürfen oder nicht? Mit dieser Frage beschäftigte sich jetzt der Bauausschuss der Hansestadt Uelzen.

Uelzen – Begeisterung haben die Pläne nicht bei jedem ausgelöst, sodass letztlich mit sechs Ja- und vier Nein-Stimmen die Aufstellung eines Bebauungsplans empfohlen wurde.

„Grundsätzlich bin ich für den Ausbau der Erneuerbaren, aber solange wir noch freie Dächer und Parkflächen haben, sollten wir keine landwirtschaftlichen Flächen versiegeln“, erklärte Hans-Jürgen Heuer (CDU). Landwirte stünden in zunehmender Konkurrenz mit Energie-Unternehmen um Pachtflächen. „Aber das, was die Energiebranche pro Hektar zahlen kann, kann sich ein Landwirt nicht leisten“, warnte Heuer.

Dabei seien heutzutage in landwirtschaftlichen Betrieben bis zu 70 Prozent der bewirtschafteten Flächen hinzugepachtet. Der Grundeigentümer profitiere, aber der Landwirt schaue dann in die Röhre. Während die Fläche für den Ackerbau nicht mehr zur Verfügung stehe. Oder wie im Falle der fraglichen Fläche als vorgeschriebene Brachfläche. Es gebe sinnvollere Orte, etwa Parkflächen, Hausdächer oder entlang des Elbe-Seitenkanals.

Auch Judith Libuda (Grüne) sprach sich gegen diese Fläche aus. Als sie sich die Brachfläche angesehen habe, sei ihr als erstes ein Silberreiher aufgefallen. „Der steht da nicht umsonst herum. In der Brachfläche ist Leben drin“, sagte sie. Solche Flächen brauche man für einen guten Artenschutz. Photovoltaikanlagen sollten dort angelegt werden, wo sie Sinn machen – wie etwa an der JVA. Diese Fläche sei ökologisch nicht so wertvoll wie an der Groß Liederner Straße.

Friederike Knust (SPD) warnte davor, einen grundsätzlichen Gegensatz zwischen Freiflächen-Photovoltaik und Landwirtschaft aufzubauen. Sie kenne Landwirte, die durchaus froh seien, diese Chance zu bekommen, solche Anlagen auf ihrem Land aufzustellen. Wichtig sei zwar auch, Parkflächen und Dächer mit Solarpanels auszustatten, aber dies werde nicht ausreichen, um den Energiebedarf zu klären. Fragen zum Naturschutz würden zudem dann im Verfahren zum Bebauungsplan geklärt.

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