Nach der Verlesung der Anklage räumte der Uelzener den Tatvorwurf – wie schon in seinen polizeilichen Vernehmungen (AZ berichtete) – ein. Neben seine Verteidigerin Wiebke Schröder sitzend antwortete er auf die Frage der Vorsitzenden Richterin Silja Precht, ob und was er zu den Vorwürfen zu sagen habe: „Ja, das ist so gewesen.“
Warum er das denn getan habe, wollte Precht wissen. „Aus Frust“, erklärte der 47-Jährige. Und ja, es sei schon an diesem Vormittag gegen 11.30 Uhr Alkohol im Spiel gewesen – sowohl einige halbe Liter Bier als auch eine halbe Flasche Wodka. „Ich habe mit ein paar Jungs zusammen getrunken, vier oder fünf Mann waren wir“, so der Angeklagte.
Was er denn gemacht habe, nachdem er den Müll angesteckt habe, wollte die Staatsanwältin wissen. „Ich hab‘ das dahin geschmissen und bin wieder weg, zu mir in mein Zimmer auf dem Gelände“, so der Uelzener.
Nach exakt zwölf Minuten war der erste Verhandlungstag dann auch schon wieder Geschichte. Denn in die umfassende Beweisaufnahme steigt die 11. Große Strafkammer erst nach dem Jahreswechsel ein. Für den 4. Januar 2022 (9.30 Uhr, Saal 121) sind neun Zeugen vorgeladen, die die Ereignisse des 22. Juni schildern sollen. Dann wird auch der psychiatrische Gutachter Dr. Reiner Friedrich aus Lüneburg dabei sein, der am Ende des Prozesses etwas zur Schuldfähigkeit des Mannes sagen wird. Es sind noch vier weitere Prozesstage im Januar 2022 angesetzt worden.
Nicht nur in dem besagten Lagerschuppen „Im Böh“, sondern auch noch in einem Mülleimer im Waschraum sowie in einer Mülltonne war seinerzeit Feuer gelegt worden. Der 47-Jährige steht im Verdacht, auch dafür verantwortlich gewesen zu sein – ebenso wie für weitere Feuer in der Hansestadt, beispielsweise am Containerstandort in der Spottstraße.
In Handfesseln wurde der Uelzener am Montag in den Gerichtssaal gebracht und dann auch wieder abgeführt. Er sitzt in der Lüneburger Abteilung der JVA Uelzen in Untersuchungshaft.