Fachkräfte- und Wohnungsmangel, so Radek, gebe es nicht erst seit den letzten drei Jahren, in denen Corona und der Krieg in der Ukraine die bestimmenden Themen gewesen seien. Diese besonderen Zeiten hätten die Schwachstellen ausgeleuchtet. Es habe sich unter anderem gezeigt, dass es keine gute Idee sei, aus der Pflege Kapital schlagen zu wollen, so der frühere GdP-Frontmann. 300 000 Menschen würden in die Pflege zurückwollen – aber zu vernünftigen Bedingungen. Dazu zählt er auch die Arbeitszeit. Es gelte weiterhin: „Wir arbeiten zum Leben. Und leben nicht zum Arbeiten. Wir brauchen Arbeitszeiten, die zum Leben der Menschen passen.“
Auch Bürgermeister Jürgen Markwardt sowie der stellvertretende Landrat Jörg Hillmer (CDU) sprachen bei der Kundgebung. Aus der Wirtschaft ergriff Olaf Perau das Wort. Er ist Betriebsratsvorsitzender in der Uelzener Firma Winkelmann. Er bezeichnete die Tarifflucht von Unternehmen als „Unsitte“. Sie lasse den Respekt vor der Arbeit der Menschen in den Betrieben vermissen. Was als Kostenersparnis von Unternehmen gedacht sei, räche sich: Durch die Tarifflucht würden Mitarbeiter unterschiedlich bezahlt, darunter leide das Klima. Deshalb kämpften aktuell zwei Uelzener Unternehmen wieder für eine Tarifbindung. Wie Perau der AZ sagte, handele es sich um Winkelmann als auch um Elmess.