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Streit um Bahnpläne: Nein aus Bad Bevensen zum Bestandsausbau

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Von: Norman Reuter

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Durchfahrt eines ICE am Bad Bevenser Bahnhof: Ein Ausbau der Bestandsstrecke kommt für den Rat nicht infrage. Eine neue Resolution ist dazu verabschiedet worden.
Durchfahrt eines ICE am Bad Bevenser Bahnhof: Ein Ausbau der Bestandsstrecke kommt für den Rat nicht infrage. Eine neue Resolution ist dazu verabschiedet worden. © Sternitzke, Gerhard

Ein Ausbau der Bestandsstrecke zwischen Uelzen und Lüneburg, so wie es das im Dialogforum erarbeitete „Alpha E“-Konzept vorsieht, um mehr Gleiskapazitäten im norddeutschen Raum zu schaffen, ist für die Stadt Bad Bevensen keine Option. Auch die von der Bahn als bestandsnahe Lösung deklarierte Variante, unter anderem durch den Uelzener Stadtwald (AZ berichtete), kommt für sie nicht infrage. Der Rat Bad Bevensens spricht sich stattdessen für eine Neubaustrecke andernorts aus – eine Resolution dazu ist jetzt verabschiedet worden. Das Verfahren für eine Neubaustrecke, so der Wortlaut der Resolution, solle ergebnisoffen sowie auf anerkannten technischen und wissenschaftlichen Methoden beruhen.

Bad Bevensen – Dass die Stadt Bad Bevensen, übrigens in konträrer Haltung zur Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf, kein Freund eines Bestandsausbaus ist, ist nicht neu. Bereits 2016 hat sich der Stadtrat in einer Resolution positioniert. Ein erneuter politischer Beschluss war aus Sicht der Fraktion „Bürger für Bad Bevensen, BfB) sowie des SPD-Ratsherrn Hartmut Wingert aber geboten, weil inzwischen viel passiert sei.

Brigitte-Susanne Hendel-Andabaka (BfB) erläuterte bei der Ratssitzung noch einmal, warum der Bestandsausbau keine Option sein könne. Es gehe längst nicht mehr nur um ein drittes Gleis, sondern auch um ein Viertes. „Dann dürfen wir uns eine Schneise von 30 Meter Breite durch die Stadt vorstellen. 15 Brücken müssten neu gebaut werden“, so die Ratsfrau. Hartmut Wingert erinnert an einen Brief des Staatssekretärs Michael Theurer, über den auch die AZ berichtete, wonach die Wirtschaftlichkeit bei der Entscheidung für eine Lösung entscheidend sein soll. Und die Wirtschaftlichkeit sei beim Bestandsausbau mit 0,49 schlecht. Zudem könne eine Neubaustrecke bis zu 30 Kilometer kürzer ausfallen. Das sei auch aus ökologischer Sicht sinnvoller.

Dr. Julia Pfeiffer-Schlichting (Grüne) gab aber zu bedenken: Auch eine Neubaustrecke bedeute einen Eingriff in die Natur. „Ich sehe die ökologischen Vorteile nicht.“ So begründete sie ihre ablehnende Haltung zur Resolution. Florian Schmidt (Grüne) sagte: „Wenn jeder sagt, baut wo ihr wollt, aber nicht bei mir. Dann bewegt sich am Ende gar nichts.“ Deshalb brauche es ein Verfahren nach anerkannten Methoden, um zu einem Ergebnis zu kommen. Das könne eine politische Debatte nicht lösen.

Sönke Strampe (CDU) nahm sich die Bahn vor. Diese habe inzwischen neue Pläne vorgelegt, diskutiert würden diese aber nicht mehr so wie noch 2015 beim Dialogforum. „Das ist ein schlechtes Verhalten.“

Der Beschluss zur Resolution fiel bei einer Nein-Stimme.

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