Das wiederum erstaunte die Juryvorsitzende Prof. Dr. Beate Söntgen. Die Kunsthistorikerin der Leuphana Universität Lüneburg, die aus dem Rheinland online zugeschaltet war, sagte: „Ich würde mir sehr wünschen, dass die vier Entwürfe diskutiert werden und dass auch einer zur Umsetzung kommt. Es wäre deprimierend und schade, ja ein Jammer, wenn das nicht zustande käme.“
Die Jury hatte dem Ausschuss entgegen der Planungen vier statt nur drei Entwürfe vorgestellt und bewusst darauf verzichtet, eine Wertung vorzunehmen. Man schlage vor, hinter dem Siegerentwurf, der mit 5000 Euro honoriert wird, die restlichen 3500 Euro zu gleichen Teilen auf die anderen drei Entwürfe aufzuteilen. Dass das angesichts der anders lautenden Ausschreibung nicht geht, betonte Kulturdezernent Dr. Florian Ebeling.
Die vier Modelle der Frauenstatue im Maßstab 1:10 standen zur Ansicht im Ratssaal. „Das Kunstwerk muss sich nicht sofort erschließen, es soll den Horizont erweitern“, betonte Prof. Dr. Söntgen. Vorgestellt wurden:
• „Venuskogge“ (Claus Kobernuß, stellvertretend für den Berufsbildungsbereich Arbeit & Produktion von Leben leben in Uelzen): Der Griff und das Kreuz des Venussymbols sind hier Kiel und Deck (als Sitzgelegenheit) der Hansekogge. Mehr dazu finden Sie hier.
• „Hansefrau“ (Flora Miranda Seierl, österreichische Modedesignerin, lebt in Antwerpen): Basis ist das Rechenwerkzeug Abakus. Aus Ringen abstrahiert aufgebaut, steht die Frau mit offenen Armen, bietet Sitzgelegenheiten und „Geborgenheit im städtischen Tumult“. Innen befindet sich ein Brunnen. Mehr dazu finden Sie hier.
• „Frau, Wirtschaft, Handel“ (Kathrina Meyn, Bildhauerin aus Hannover): Drei Podeste können erklettert werden, ein Flachsbeet wächst mäanderförmig um diese herum, symbolisiert den Wasserlauf. Mehr dazu finden Sie hier.
• „Kokon und Flachswickel“ (Simona Staehr, Bad Bevensen): Der gewickelte Flachsballen erinnert an die weibliche Figürlichkeit, das Werk soll eine Metapher für den Wandel der Frau in der Gesellschaft sein. Ihr Haupt befindet sich im Schlüpfungsprozess der Raupe zum Schmetterling, die Kopfbedeckung als Kokon und der Leib als Flachswickel. Mehr dazu finden Sie hier.
Details zu Material, Größe und Kosten des Kunstwerks müssen ebenso noch erörtert werden wie Haftungsfragen.