Und auch wenn auf das traditionelle Händeschütteln am Eingang verzichtet wurde, zeigte sich Bürgermeister Jürgen Markwardt hinsichtlich der Pandemie zuversichtlich: „Ich bin froh, dass solch schwere Grundrechts-Einschränkungen nicht mehr nötig sind, und hoffe, dass sie es auch nie wieder werden.“
Dennoch sind die Themen ernster Natur, kein Wunder angesichts der momentan krisengeschüttelten Welt: Krieg in der Ukraine, die Geschehnisse in der Silvesternacht und der bedenkliche Trend, dass demokratische Wahlen nicht mehr anerkannt werden. All das führe zu einer Verschlechterung der Grundstimmung, in der Ängste und Unsicherheiten entstünden, so Markwardt.
Das sei der perfekte Nährboden für rechte Demagogen, die versuchten, solche Situationen für sich auszunutzen. „Lassen Sie uns versuchen, all diejenigen aufzufangen, denen es in dieser Phase schwerfällt, die Zuversicht zu behalten“, appellierte Markwardt.
Auch das Grußwort von Landrat Dr. Heiko Blume ging in eine ähnliche Richtung. „All unsere bislang für selbstverständlich gehaltenen Dinge sind in einem Wahnsinnstempo in sich zusammengebrochen“, sagte er. Uelzens kommissarische Pröpstin Dr. Dorothea Mecking stellte in ihrem Grußwort die St.-Marien-Kirche als ein unerschütterliches Zeichen der Zuversicht und Hoffnung in den Vordergrund.
Und so gab es bei dem Empfang auch Positives zu berichten. Markwardt kündigte an, dass in diesem Jahr ein weiteres Großprojekt der Stadtwerke Uelzen starten soll, um das Ziel vollständiger Klimaneutralität zu erreichen. Außerdem seien Bauprojekte der Hansestadt mit einem Investitionsvolumen von rund zehn Millionen Euro geplant.
Den musikalischen Rahmen des Neujahrsempfangs bildete die Big-Band des Herzog-Ernst-Gymnasiums. Der Hansestadt wurde auch ein Gemälde der St.-Marien-Kirche überreicht. Gemalt hatte dieses Carlotta Stubbe aus dem Abiturjahrgang 2021 des HEG.