Im Zentrum der Hansestadt sollen zukünftig auf kleinen Flächen Obst und Gemüse angebaut werden. „Dadurch wird das Thema Nachhaltigkeit sichtbar und präsent“, erklärt Gerard Minnaard, Vorsitzender der Woltersburger Mühle. Das Projekt soll eine Einladung an alle Bürger sein, öffentliche Flächen „essbar“ zu gestalten und gemeinsam zu nutzen. Heiner Mc Neil von der Seniorenresidenz Uelzen sieht darin eine Chance, mit anderen Generationen in Kontakt zu kommen: „Viele von unseren Bewohnern haben ihren eigenen Garten aufgegeben und haben schon mehrfach nach einem Kleingarten gefragt“, sagt er. Nun soll die Dachterrasse der Seniorenresidenz eine der gemeinsam genutzten Flächen werden.
Ava Eleonora Strophagel und Thore Patric Jeremie vom Kirchenkreisjugenddienst sind von der Idee überzeugt. Ihre Organisation war der erste Kooperationspartner, der zugesagt hat, an dem Projekt mitzuwirken. „Wir haben schon eine Arbeitsgruppe gegründet und Ansprechpartner ausgewählt“, berichtet Strophagel. Sie hofft, dass auch Konfirmanden mitmachen und Freunde aus der Schule mitbringen.
Bürgermeister Jürgen Markwardt unterstützt das Vorhaben: „Wenn es klappt und die Menschen damit verantwortungsvoll umgehen, verschönern wir die Stadt langfristig, denn Pflanzen verbessern auch das Mikroklima.“ Das bestätigt auch Klaus Himme, der für den BUND vor Ort ist. Städte böten viele Möglichkeiten, kleine Flächen für mehr Biodiversität zu nutzen.
Ein wichtiger Aspekt ist für Minnaard, dass durch das gemeinsame Gärtnern nicht nur das Gefühl von Zusammengehörigkeit gestärkt wird. Er sieht in dem Projekt „Schritte gegen Angst und Ohnmacht“, wie er es nennt. Denn indem jeder einen kleinen Beitrag leistet, wird das Gefühl von Ohnmacht gegenüber Krisen wie Klimawandel ein Stück kleiner. Zudem wird das Bewusstsein für Lebensmittel gestärkt, was besonders für Kinder – unter anderem ist die Kita Ilmenauufer beteiligt – ein guter Lerneffekt ist.
Als symbolischer Start soll die Fläche vor dem Peter-Struck-Haus entschottert werden. Dort werden an einem Aktionstag Gemüse und Johannisbeerbüsche gepflanzt. Mitmachen kann bei dem Projekt jeder, auch mit eigenen Flächen. Kontakt: info@nachhaltig-uelzen.de.