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Neues Leben zieht in altes Uelzener Stadtkrankenhaus ein

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Von: Norman Reuter

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Bauherr Lars Saevecke vor dem alten Stadtkrankenhaus. In ihm entstehen sechs Wohnungen.
Bauherr Lars Saevecke vor dem alten Stadtkrankenhaus. In ihm entstehen sechs Wohnungen. © Reuter, Norman

Ins alte Stadtkrankenhaus wird wieder Leben einziehen. Das Bauunternehmen Saevecke saniert zurzeit das historische Gebäude von 1870 von Grund auf. Sechs Wohnungen entstehen in ihm, dabei sind Vorgaben zum Denkmalschutz zu beachten. Mit dem Projekt verändert sich das Erscheinungsbild der Ebstorfer Straße weiter.

Uelzen – Über Jahre waren die Fenster vernagelt. Jetzt haben im alten Stadtkrankenhaus, errichtet 1870, die Handwerker das Regiment übernommen. „Es entstehen sechs Wohnungen“, sagt Lars Saevecke, Bauherr und einer der beiden Geschäftsführer des Bauunternehmens Saevecke. Mit der Sanierung des Gebäudes verändert sich das Erscheinungsbild der Ebstorfer Straße weiter.

Rückblick: 2014 erwerben Saeveckes aus einer Insolvenzmasse heraus Flächen an der Ebstorfer Straße. In einem ersten Schritt wird ein Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke zur Lüneburger Straße errichtet. Torsten Jeschke baut, in Kooperation mit dem Unternehmen Saevecke, im zweiten Schritt in westlicher Richtung ein Wohn- und Bürogebäude. Die Sanierung des alten Stadtkrankenhauses nun bilde den Abschluss des Projektes Ebstorfer Straße, erklärt Lars Saevecke.

Das Gelände des alten Stadtkrankenhauses hat eine lange Geschichte. Anfang des 15. Jahrhunderts entsteht vor dem Lüneburger Tor, außerhalb der Stadtmauer, eine Leprastation. Propst Rupertus von Nortlo stiftet die St. Viti-Kapelle, die bis 1412 erbaut wird und noch bis heute existiert. Anstelle des Siechenhauses wird dann 1870 das alte Stadtkrankenhaus errichtet. Zwischenzeitlich wird es als Dienstsitz für die Bereitschaftspolizei genutzt. Seine Geschichte lässt sich im zurzeit entkernten Gebäude ablesen. Im Mauerwerk lässt sich beispielsweise noch der einstige Empfangsbereich für die Polizei erahnen. In Fluren und im Treppenaufgang finden sich Rundbögen aus der Zeit des Gebäude-Baus.

Bei dem alten Stadtkrankenhaus handelt es sich um Baudenkmal. Damit verbunden seien entsprechende Vorgaben, erklärt Lars Saevecke. Eingebaut werden müssten wieder Holzfenster. „Zur Farbgebung haben Untersuchungen stattgefunden“, berichtet der 37-Jährige.

In nordöstlicher Richtung ist ein Anbau entstanden, in dem im Kellerbereich die Heizungsanlage ihren Platz findet, in oberen Geschossen erweitert er die Wohnflächen.

Einst hat es bereits einen solchen Anbau ans Krankenhaus gegeben, der zwischenzeitlich aber abgetragen wurde. Wie Lars Saevecke sagt, galt es, „die Wunde am Gebäude“ wieder zu heilen. Der neue Anbau wird auch den gelblichen Klinker erhalten, in dem das ursprüngliche Gebäude gestaltet ist. „Die Klinkersteine waren relativ einfach zu bekommen“, schildert Saevecke.

Arbeit bereiten dem Unternehmen die Zwischendecken. Kurios dabei: Zwischen Keller und Erdgeschoss ist eine Gewölbedecke eingezogen. Zwischen Erdgeschoss und erstem Obergeschoss folgt eine Holz- und darüber eine Betondecke. Dabei liegen die Raumhöhen bei mehr als vier Metern. „Wir werden die Decken abhängen, dort auch die Verkabelung unterbringen“, erklärt Saevecke. So fallen die Raumhöhen geringer aus.

Saevecke ist zuversichtlich, zum Ende des Jahres die Sanierung abschließen zu können. Eine Vermarktung sei für den Herbst geplant. „Die Interessenten wollen sich einen Eindruck von den Wohnungen verschaffen. Das ist jetzt im entkernten Gebäude noch nicht möglich.“

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