Das Bittere beim Übergriff des Marders im Sommer: Die gehaltenen Hähne und Hennen in der Voliere hatten zuvor eine ganze Brut durchbekommen, zu den getöteten Fasanen gehörten so auch Jungtiere von etwa einem Jahr. Nun ist ein gutes Dutzend neuer Fasanen in die Voliere eingezogen. Wie Thomas Göllner berichtet, seien die Tiere vor der Fertigstellung der Voliere übergangsweise noch im Forstbetriebshof gehalten worden, bevor sie Ende letzter Woche ihr neues Zuhause bezogen.
Das Wildgatter entstand vor gut 40 Jahre, um den Menschen Tierarten näher zu bringen. Beliebt sind das Streichelgehege mit Ziegen und die beiden Uhus. Rot- und Damwild sind zu bestaunen, ebenso wie Wildschweine. Erfreulich ist aus Sicht von Göllner die Entwicklung im Gehege der Mufflons. Sind die Tiere sonst eher scheu, zeigt sich das Muffelwild jetzt öfters – mit seinem Nachwuchs. „Vor einem halben Jahr sind sieben Junge zur Welt gekommen. Wir sind froh, dass wir noch altes genetisches Material im Wildgatter zeigen können“, sagt Göllner.
Er verweist auf die Bestände von Muffelwild, die es in der Göhrde gegeben habe, und durch den Wolf dezimiert wurden. Mufflons seien eigentlich in bergigen Gebieten zuhause, entsprechend sei ihr Fluchtinstinkt vor Feinden, dass sich sich in höhere Gebiete zurückziehen. Im flachen Land funktioniere dies nicht.
Wie Göllner schildert, sei das Gehege für die Mufflons in den letzten Monaten auch in Teilen erneuert worden. Was noch aussteht, ist der Bau einer neuen Fangeinrichtung für die Tiere. „Einmal im Jahr steht eine Wurmkur an und die Hufe sind zu pflegen“, schildert Göllner.
Im Spätherbst, voraussichtlich im November, ist zudem geplant, Mufflons auch mit im Damwildgehege unterzubringen. So entstünden Begegnungen. Der Vorteil auch: Das gewachsene Rudel beim Muffelwild könne so aufgeteilt werden. Damit werde die Gefahr verringert, dass es bei den Mufflons zu Rangkämpfen unter den Böcken komme, meint der Stadtförster.