Dabei betritt ein Täter-Duo einen Laden, den es mutmaßlich vorher gut ausgekundschaftet hat. Die Langfinger wissen: Hier hält sich nur eine Person auf, die unmöglich zwei Kunden gleichzeitig im Auge behalten kann. Im Geschäft kommt es zu einer Ablenkungshandlung beispielsweise in Form einer Nachfrage, durch die der Angestellte oder auch Ladenbesitzer vom eigentlichen Dieb „weggeholt“ wird. Der hat längst die Beute im Blick – ein Handy, ein Portemonee, vielleicht sogar eine offene Kasse.
So schnell, wie die Ganoven gekommen sind, verlassen sie den Tatort auch schon wieder. Wenn das Opfer merkt, dass etwas fehlt, ist es zu spät.
„Ganz bewusst werden kleine Geschäfte ausgewählt. Dort liegt schon mal das Handy griffbereit. Leider kommen solche Fälle immer wieder vor – auch in Supermärkten, wo sich Kriminelle durch Türen und Gänge in die Personalräume schleichen und sich bedienen an Dingen, die unverschlossen herumliegen“, sagt Polizeisprecherin Antje Freudenberg.
Sie rät nicht nur dazu, alle Wertgegenstände (auch Schlüssel) möglichst immer wegzuschließen, sondern auch dazu, Kameras gut sichtbar anzubringen. „Ob die tatsächlich funktionieren müssen, sei dahingestellt. Sie schrecken aber auf jeden Fall ab. Gelegenheit macht Diebe – wo Kameras sind, sind diese Täter vorsichtig.“ Häufig kleideten sich die Täter sogar betont seriös, um zunächst einmal unverdächtig zu wirken.
Ein anderer Uelzener Geschäftsmann, dem im eigenen Laden nach identischem Strickmuster das Handy geklaut worden ist, hat sich angewöhnt, abzuschließen und nur auf Klopfen wie Klingeln zu reagieren.