1. az-online.de
  2. Uelzen
  3. Stadt Uelzen

In Veerßen türmt sich neben Gräbern der Müll - Tiere leben mittendrin

Erstellt:

Von: Lars Becker

Kommentare

Keine 20 Meter neben der Trauerhalle (rechts) auf dem Veerßer Friedhof hinter Hecken türmt sich direkt an Gräber angrenzend immer mehr Gerümpel auf. Dem Pächter des Schrebergartens ist gekündigt worden.
Keine 20 Meter neben der Trauerhalle (rechts) auf dem Veerßer Friedhof hinter Hecken türmt sich direkt an Gräber angrenzend immer mehr Gerümpel auf. Dem Pächter des Schrebergartens ist gekündigt worden. © Lars Becker

Das Veterinäramt des Landkreises Uelzen hat nach Anzeigen einen Mann aus Veerßen im Blick, der direkt am Friedhof angrenzend in einem Schrebergarten Kaninchen und Vögel hält. Viermal wurde die Örtlichkeit kontrolliert, der Halter bekam Auflagen. Sein Pachtvertrag ist gekündigt worden. Verschwinden soll vor allem auch jenes Gerümpel, über das sich Friedhofsbesucher oft beschwert haben.

Uelzen-Veerßen – Vielen Friedhofsbesuchern in Veerßen, aber auch Tierfreunden aus dem Ortsteil sind die Zustände in einem unmittelbar an Gräber angrenzenden Schrebergarten keine 20 Meter von der Trauerhalle entfernt schon lange ein Dorn im Auge. Sie reden offen von einem Schandfleck dort, wo sie in Ruhe ihrer Angehörigen gedenken möchten.

Hier türmt sich rund um einen tristen Verschlag für Tiere, in dem Hühner, mindestens ein Hahn, Tauben und Kaninchen gehalten werden, allerlei Bauholz und Müll auf. Dieser ragt längst weit über die Hecken hinaus. Viele blaue Fässer, dazu Garten-stühle, Fenster, Türen, Lattenroste, Zubehör eines Pools und alte Spielgeräte: Im Laufe der Zeit hat sich einige Meter neben einem Wohnwagen allerlei angesammelt.

„Das ist so kein Zustand!“

Andreas Sterneck vom Friedhofsverband Uelzen bestätigt, das es immer wieder Beschwerden gibt. „Wir sind alle nicht glücklich darüber, das ist so kein Zustand“, sagt Sterneck. Er ist aber guten Mutes, dass sich die Situation zeitnah verbessern wird. Denn der Grundstücksbesitzer ist aktiv geworden. Es ist Ernst von Estorff.

Der Veerßer Ortsbürgermeister, der auch auf die unansehnliche Parzelle angesprochen worden ist, sagt auf AZ-Anfrage: „Das ist schon eine ganze Weile ein Ärgernis. Ich habe dem Pächter die Kündigung für den Garten ausgesprochen und hoffe sehr, dass das zum März abgestellt ist.“

Zwischen Fässern, Holz und anderem Kram leben Tauben, Hühner, ein Hahn und Kaninchen in einem Verschlag.
 Das Veterinäramt war bereits viermal zu Kontrollen vor Ort und hat dem Halter Auflagen gemacht.
Zwischen Fässern, Holz und anderem Kram leben Tauben, Hühner, ein Hahn und Kaninchen in einem Verschlag. Das Veterinäramt war bereits viermal zu Kontrollen vor Ort und hat dem Halter Auflagen gemacht. © Lars Becker

Dass der Müll verschwindet, ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist ernster: Ernst von Estorff selbst hat die Örtlichkeit bereits mit dem Veterinäramt des Landkreises Uelzen in Augenschein genommen. Mehrere AZ-Leser, die ihre Namen nicht in der Zeitung lesen möchten, berichten, dass Vögel wie Kaninchen weder ausreichend Futter noch Wasser bekämen.

„Tiere werden nicht artgerecht gehalten!“

Sie hätten die Ämter informiert, passiert sei nichts. „Auf der einen Seite sind Beerdigungen und Gräber, auf der anderen Seite sterben die Tiere vor sich hin. Die müssen da raus, werden nicht artgerecht gehalten“, sagte ein Veerßerin.

Kreissprecher Martin Theine sagt: „Dem Landkreis ist die Tierhaltung durch Anzeigen beim Veterinäramt im November 2022 sowie im Januar 2023 bekannt. Anlässlich der Anzeigen haben durch das Veterinäramt bisher vier Vor-Ort-Kontrollen stattgefunden. Aufgrund dieser wurden Anordnungen zur Verbesserung des Platzangebots getroffen. Nach Kenntnis des Landkreises werden an der genannten Örtlichkeit fünf Kaninchen, fünf Tauben und acht Hühner gehalten.“

Auch interessant

Kommentare