Geringere Temperaturen können für überfrierende Nässe sorgen. Für Glätte sorgen außerdem auch das Herbstlaub und Fahrbahnverschmutzungen durch den landwirtschaftlichen Verkehr – die sogenannte „Bauernglätte“. Bei geringeren Temperaturen vertrauen die meisten Autofahrer nach Polizeiangaben vor allem auf gute Winterreifen, die deutlich bessere Haftungseigenschaften besitzen. Kürzer werdende Tage und auftretender Nebel schränken die Sichtverhältnisse aber zusätzlich ein. Insofern weiß man bei der Polizei: „Die Gefahren können insbesondere durch geringere Geschwindigkeiten und größere Abstände kompensiert werden!“
Nachts und bei Dämmerung kommt es vermehrt zu Wildwechsel, denn das Wild will bei der Futtersuche Fressfeinde meiden. Dies sollte bei der Fahrt auf der Landstraße beachtet werden. Die Morgen- oder Abenddämmerung fällt jetzt in den Berufsverkehr. Unfallwahrscheinlichkeiten steigen. Geringere Geschwindigkeiten helfen, den Anhalteweg zu verringern und so eine Kollision mit Wild zu verhindern. Auch bei einer nicht vermeidbaren Kollision mit Wild helfen geringere Geschwindigkeiten dabei, Verletzungswahrscheinlichkeiten und Schäden am Fahrzeug zu reduzieren. Die Behörden warnen mit Schildern „Wildwechsel“ vor besonders betroffenen Streckenabschnitten. „Den Straßenrand kann man nur im Blick behalten, wenn man aufmerksam fährt und nicht im Fahrzeug abgelenkt ist“, mahnt die Polizei und ergänzt: „Quert ein Tier die Fahrbahn, können weitere Tiere folgen.“ Beim Sichten von Wildwechsel gelte:
• Abblenden und Hupen
• Unter Beachtung des Nachfolgeverkehrs kontrolliert abbremsen.
• Ein Ausweichen birgt die Gefahr der Kollision mit dem Gegenverkehr und des Abkommens von der Fahrbahn (Schleudern, evtl. Baumunfall). Im Zweifel lässt man besser die Kollision mit dem Tier zu.
• Bei einem Unfall: Warnweste anziehen, Warnblinker anschalten und Unfallstelle mit Warndreieck absichern, um Folgeunfälle durch Auffahren zu vermeiden.
Fußgänger und Radfahrer sollten gut sichtbar gekleidet sein. Helle Kleidung, reflektierende Flächen und Streifen helfen enorm, erkannt zu werden. Auch reflektierende Schulranzen helfen dem Autofahrer, Kinder rechtzeitiger zu erkennen. Die DIN 58124 bei Schulranzen erfüllt bestimmte Reflektionseigenschaften.
„Eltern sollten unbedingt auch die Fahrräder ihrer Kinder kontrollieren. Funktioniert die Beleuchtung? Sind alle Reflektoren vorhanden?“, so Verkehrssicherheitsberater Martin Schwanitz. Erfreulicherweise würden auch viele erwachsene Fahrradfahrer mittlerweile wie selbstverständlich einen Fahrradhelm sowie reflektierende Kleidung bzw. Warnwesten tragen, so der Polizeibeamte.
Eine gute Sichtbarkeit wie das Tragen einer Warnweste würde zur Sicherheit beitragen. „Helmtragen auf dem E-Scooter liegt voll im Trend und schützt nebenbei den Kopf“, erklärt Schwanitz. Generell sei es aber nicht zu empfehlen, bei Glätte einen E-Scooter zu nutzen.
Bei Nebel gilt die Faustformel: Sichtweite ist gleich Fahrgeschwindigkeit. Nebelschlussleuchten dürfen in Deutschland nur benutzt werden, wenn die Sichtweite durch Nebel weniger als 50 Meter beträgt. Martin Schwanitz nennt einen guten Anhaltspunkt: Der Abstand von Leitpfosten beträgt auf Landstraßen 50 Metern.
Fahrbahnglätte kann durch überfrierende Nässe, Morgen- oder Abendtau, und durch Verschmutzungen der Fahrbahn auftreten.
Die „Bauernglätte“ werde durch landwirtschaftliche Fahrzeuge verursacht. Die grobstolligen Reifen hinterließen beim Zurückfahren von Ackerflächen auf die Straße Erd- oder Lehmklumpen. Dies führe dann zu einer rutschigen Oberfläche. Landwirtschaftliche Fahrzeuge sind nach den Erfahrungen der Polizei, aber auch vieler Verkehrsteilnehmer selbst durch Verschmutzungen schlechter zu erkennen. „Traktoren ziehen teilweise zwei Anhänger. Das Queren der Straße durch diese Fahrzeuge und das Überholen dieser Fahrzeuge dauert länger“, rät der Verkehrssicherheitsberater auch hier deshalb zu Umsicht und vorausschauendem Fahren.