Das gut 50 Millionen Euro schwere Investitionspaket wird gestern im Detail von den Leitern des Unternehmens im Uelzener Werk vorgestellt. Das geschieht nicht ohne Grund zu diesem Zeitpunkt. Das Säge- und Klotzwerk feiert sein 30-jähriges Bestehen in diesen Tagen, für heute ist ein Fest für die Mitarbeiter geplant.
Seit 1992 wird in der Fabrik Holz verarbeitet, zunächst von der Heggenstaller AG, dessen Gründer Anton Heggenstaller „ein Visionär in der Produktion von Palettenklötzen“ gewesen sei, wie sich gestern Michael Pfeifer, Chef der Pfeifer-Gruppe, ausdrückt. Weil es für die Heggenstaller AG letztlich keine Nachfolge gab, übernahm die Pfeifer-Gruppe das Werk in Uelzen im Jahr 2005. Bis heute produziert es vor allem aus Holz gepresste Klötze, die zum Anfertigen von Euro-Paletten benötigt werden. Die Zahlen hierfür sind gewaltig.
„Die ganze Lieferinfrastruktur ist auf Paletten abgestellt“, verdeutlicht Ewald Franzoi. So werden jährlich 280 000 Kubikmeter solcher Palettenklötze in Uelzen gefertigt. Mit dem Bau der Recyclinganlage ist eine Steigerung der Produktion geplant. Fortan sollen 350 000 Kubikmeter an Klötzen entstehen.
Dabei soll es nicht bleiben. Auch die Anlagen zum Sägen der Baumstämme sollen perspektivisch erneuert werden. Eine Aufgabe, der sich der seit April eingesetzte Werksleiter Tobias Keller stellen will. Die Erneuerung soll in der laufenden Produktion geschehen. „Das wird eine Operation am offenen Herzen“, so Keller.
Genaue Zahlen zu diesem Vorhaben werden gestern noch nicht vorgestellt. Michael Pfeifer ist aber überzeugt: „Mit diesen Investitionsschritten wird das Werk in Uelzen langfristig abgesichert.“
Unabhängig von den Produktionsstätten wollen sich Werksleiter Tobias Keller und Verwaltungsleiterin Christin Weding einer weiteren Baustelle im übertragenen Sinn annehmen: dem Fachkräftemangel, den die Pfeifer-Gruppe in Uelzen zu spüren bekommt. Zwar betonen gestern alle mehrfach, dass Mitarbeiter lange im Werk arbeiten. Was aber Kummer bereitet, ist, neues Personal zu finden – vor allem auch mit Blick auf die geplante Produktionserweiterung.
Zurzeit sind rund 200 Männer und Frauen im Werk beschäftigt, darunter sechs Auszubildende. Tobias Keller kündigt an, dass die Zahl der Lehrlinge gesteigert werden soll. „Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir dem Fachkräftemangel am besten begegnen, indem wir selbst ausbilden“, so Keller.
Für die jungen Menschen sei das ein zukunftsträchtiger Arbeitsplatz, beschreibt Ewald Franzoi. Dem Werkstoff Holz, das CO2 binde, gehöre die Zukunft, sagt er.