Minnaard hat für Uelzen die Idee ins Rollen gebracht. Sie ist aber nicht gänzlich neu. Andernach bei Koblenz ist bereits eine „Essbare Stadt.“ Dort können Salatköpfe oder Kohlrabi von städtischen Flächen geerntet werden. Im Ratssaal werden am Mittwoch zwei Fernsehbeiträge gezeigt, in denen das Projekt in Andernach näher beleuchtet wird. Zur Sprache kommen darin auch die anfänglichen Bedenken – dass womöglich die Händler leiden oder es zu Vandalismus kommen könnte. All das habe sich jedoch nicht bestätigt, heißt es in den Beiträgen.
Anders als in Andernach geht die Initiative in Uelzen nicht von der Stadt aus, sondern von Minnaard und einem Team von Mitstreitern, unter denen sich auch ein Landschaftsgärtner, die evangelische Jugend sowie Ehrenamtliche befinden, die sich bereiterklärten, einmal die Woche zu schauen, ob bei den Pflanzen alles in Ordnung ist.
Außer an der Kaufhalle wird die Initiative auch an der Doktorenstraße aktiv. Dort werden verwaiste Pflanzbuchten bestückt. In Pflanz-kübeln am Schnellenmarkt soll Rohkost wachsen. Bereits am Gebäude des künftigen Uelzen-Museums sind Weinreben zu entdecken, die dort gesetzt wurden. Und auf der Dachterrasse der Seniorenresidenz wurden von der evangelischen Jugend Hochbeete bestückt. Heiner McNeil, Leiter der Seniorenresidenz, sagte am Mittwoch im Ratsaal: „Mir fiel beim besten Willen kein Grund ein, wieso das nicht gemacht werden sollte.“
Ein Jahr haben Gerard Minnaard und seine Mitstreiter zugesagt, sich regelmäßig um die Pflanzstellen zu kümmern. Die Hoffnung ist, dass sich das Projekt verselbstständigt. Der Blick nach Andernach macht jedenfalls Hoffnung.