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Hochbeete vor der Uelzener Kaufhalle

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Von: Norman Reuter

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Vor der Kaufhalle an der Lüneburger Straße sollen Hochbeete aufgestellt werden.
Vor der Kaufhalle an der Lüneburger Straße sollen Hochbeete aufgestellt werden. © Reuter, Norman

Sie steht seit Jahren leer, der Putz blättert vom Vordach: Die Tristesse, die die Kaufhalle an der Lüneburger Straße versprüht, wird nun jedoch etwas durchbrochen. Vor ihrem Eingang werden Hochbeete aufgestellt, in denen Tomaten wachsen werden. Die Kaufhalle wird damit einer der ausgewählten Standorte in Uelzen, an denen mit dem Projekt „Essbare Stadt“ gestartet wird.

Uelzen – Am Mittwoch hat Gerard Minnaard von der Woltersburger Mühle das Konzept im Ratssaal vor gut 50 interessierten Uelzenern vorgestellt. Und konnte bereits berichten: „Alle, die ich darauf angesprochen habe, haben positiv reagiert. Wohl auch, weil es nicht um Geld ging“.

Vielmehr ist der Ansatz, Uelzen aufzuhübschen, etwas fürs Klima zu tun und auch in der Gemeinschaft etwas zu leisten. Minnaard: „Und wo Gemeinschaft entsteht, bekommt das Leben Farbe.“

Minnaard hat für Uelzen die Idee ins Rollen gebracht. Sie ist aber nicht gänzlich neu. Andernach bei Koblenz ist bereits eine „Essbare Stadt.“ Dort können Salatköpfe oder Kohlrabi von städtischen Flächen geerntet werden. Im Ratssaal werden am Mittwoch zwei Fernsehbeiträge gezeigt, in denen das Projekt in Andernach näher beleuchtet wird. Zur Sprache kommen darin auch die anfänglichen Bedenken – dass womöglich die Händler leiden oder es zu Vandalismus kommen könnte. All das habe sich jedoch nicht bestätigt, heißt es in den Beiträgen.

Anders als in Andernach geht die Initiative in Uelzen nicht von der Stadt aus, sondern von Minnaard und einem Team von Mitstreitern, unter denen sich auch ein Landschaftsgärtner, die evangelische Jugend sowie Ehrenamtliche befinden, die sich bereiterklärten, einmal die Woche zu schauen, ob bei den Pflanzen alles in Ordnung ist.

Gerard Minnaard von der Woltersburger Mühle stellte das Projekt „Essbare Stadt“ im Ratssaal gut 50 interessierten Uelzenern vor.
Gerard Minnaard von der Woltersburger Mühle stellte das Projekt „Essbare Stadt“ im Ratssaal gut 50 interessierten Uelzenern vor. © Reuter, Norman

Außer an der Kaufhalle wird die Initiative auch an der Doktorenstraße aktiv. Dort werden verwaiste Pflanzbuchten bestückt. In Pflanz-kübeln am Schnellenmarkt soll Rohkost wachsen. Bereits am Gebäude des künftigen Uelzen-Museums sind Weinreben zu entdecken, die dort gesetzt wurden. Und auf der Dachterrasse der Seniorenresidenz wurden von der evangelischen Jugend Hochbeete bestückt. Heiner McNeil, Leiter der Seniorenresidenz, sagte am Mittwoch im Ratsaal: „Mir fiel beim besten Willen kein Grund ein, wieso das nicht gemacht werden sollte.“

Ein Jahr haben Gerard Minnaard und seine Mitstreiter zugesagt, sich regelmäßig um die Pflanzstellen zu kümmern. Die Hoffnung ist, dass sich das Projekt verselbstständigt. Der Blick nach Andernach macht jedenfalls Hoffnung.

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