Wann geht es endlich wie mit dem Schloss Holdenstedt voran? Diese Frage war am Mittwochabend wieder einmal Thema in der Sitzung des Ortsrates im Holdenstedter Hof.
Sebastian Buhr aus der Abteilung Liegenschaften im Rathaus, der den Ausschuss noch einmal auf die mit dem Kauf getroffene Vereinbarung für zeitlich gestaffelte Sanierungsarbeiten hinwies, betonte immerhin, dass die Hansestadt mit dem neuen Eigentümer – der DRB Immobilien GmbH mit ihrem Geschäftsführer Thies Boysen – im regelmäßigen Austausch stehe. Und einmal wurde es dann auch sehr konkret:
Die im Januar vorgestellten Pläne, das Schloss ans Gasnetz anzuschließen, sind vom Tisch. Unter Denkmalschutz-Gesichtspunkten seien die Pläne zwar schon genehmigungsreif gewesen, doch nicht zuletzt angesichts der geopolitischen Lage mit dem Ukraine-Krieg sei nun geplant, eine Hackschnitzel-Heizungsanlage einzubauen.
Die Heizungsanlage und die Fassade müssen laut Vereinbarung zwischen Stadt und Eigentümer in den ersten drei Jahren nach der Übergabe saniert sein – also bis zum Frühjahr 2023. Weitere Investitionen für Fenster, Decken, Wände, Beleuchtung und Dach müssen dann innerhalb von fünf beziehungsweise zehn Jahren erfolgen.
„Ab wann kann die Stadt das Schloss denn für Veranstaltungen nutzen? Das läuft jetzt zweieinhalb Jahre. Die Stadt hat sich das Nutzungsrecht einräumen lassen, um dem Schloss Leben einzuhauchen. Sonst darf es ja keiner nutzen“, betonte Herwig Maaß (UWG). Er habe zur Nutzung noch keinen Ansatz gehört, dann könne man das Schloss auch abreißen.
„Das braucht Zeit, beispielsweise auch beim Thema Brandschutz. Einen genauen Termin kann ich nicht nennen“, antwortete Buhr. Man sei bestrebt, dass das Schloss zugänglich werde und bleibe. Der neue Eigentümer befinde sich jedoch nach Einschätzung der Verwaltung noch „im Zeitplan und in den Fristen“. Inzwischen sei auch ein Architekt in die Planungen eingebunden.
Maaß forderte die Reparatur der maroden Brücke. „Dafür braucht man keinen Architekten, sondern den Willen und das Geld.“ Kurz nach der Besitzübergabe habe im März 2020 die Corona-Pandemie begonnen, jetzt habe der Ukraine-Krieg die Neuplanung der Heizungsanlage verursacht. Diese Dinge und damit verbundene Preissteigerungen und Materialengpässe müsse man berücksichtigen, so Buhr.