Diesmal ging es mit einem Sonderflug von Köln-Bonn aus nach Gaziantep und weiter ins Katastrophengebiet an der Mittelmeerküste – zusammen mit sieben Rettungshunden und Hundeführern des Bundesverbandes Rettungshunde. Für ISAR waren neben Heiner Guevarra 34 weitere Katastrophenretter dabei. Koordiniert wurde der Einsatz aus einem Informations- und Lagezentrum in Hünxe (Kreis Wesel/NRW).
Unmittelbar nach dem Eintreffen in Kirikhan begaben sich der Uelzener und seine Kollegen an die schwere Arbeit. An einem Gebäude hatten türkische Retter Rufe und Klopfzeichen wahrgenommen. Das ISAR-Team arbeitete sich Zentimeter für Zentimeter durch die Trümmer vor – die Einsturzgefahr immer vor Augen.
Und es gab tatsächlich Lichtblicke inmitten von Trümmern, Not und Leid: Die verschüttete Frau wurde lebend geborgen. Und rund 50 Stunden nach dem Erdbeben wurden ein 16-jähriger Junge und eine weitere Frau befreit. Während die Frau durch Rufe auf sich aufmerksam gemacht hatte, war der Jugendliche durch den Einsatz von Ortungstechnik lokalisiert worden. Zuvor hatten zwei Rettungshunde an den Trümmern angezeigt.
„Es ist eine sehr belastende Situation gewesen. Dazu kommt die Kälte, die nachts im Minus-Bereich gelegen hat. Das war kein einfacher Auftrag“, resümierte Heiner Guevarra. Nach über 50 Stunden war von ihm und den anderen Helfern endlich die Türkin Zeynep geborgen worden. Vermeintlich in stabilem Zustand wurde sie in ein Krankenhaus gebracht, wo sie in der Nacht starb. Das Team der ISAR-Retter traf diese Nachricht schwer.
Und doch musste die psychisch wie physisch schwere Arbeit weitergehen – bis zum Rückflug nach Deutschland.