„In der Adventszeit in eine neue Gemeinde zu kommen, ohne die Traditionen und Bräuche dort zu kennen – das war schon herausfordernd“, gibt Heine zu. Schließlich musste er parallel dazu noch seinen Umzug in das Pfarrhaus organisieren. Doch mittlerweile ist er gut angekommen und versucht nun, die Gemeindemitglieder kennenzulernen. „Ich will Pastor und Begleiter für die Leute hier im Sternviertel sein, ob jung oder alt, in guten und schlechten Zeiten“, erklärt der 50-Jährige. „Ich möchte mit den Menschen hier leben.“ Außerdem bekommt er Unterstützung von seinem Vorgänger Pastor Hillmer und den Mitarbeitern der Gemeinde, wofür er dankbar ist: „Die haben mich an die Hand genommen.“
Für das kommende Jahr hat Heine schon einige konkrete Pläne. Er möchte beispielsweise das Themencafé, das bis zur Coronazeit einmal im Monat stattgefunden hat, wiederbeleben.
Zudem möchte er mehr Angebote für Familien schaffen. In seiner vorherigen Gemeinde in Herrmannsburg hat er einmal im Monat ein Familienfrühstück organisiert, das immer gut ankam. Dort treffen sich Familien mit Kindern zum gemeinsamen Brunch, zusätzlich gibt es immer einen thematischen Schwerpunkt, zu dem ein Referent etwas erzählt. Die Kinder werden derweil betreut. Im Sommer hätte er außerdem Lust dazu, eine Jugendfreizeit zu machen. „Das ist das Schöne am Stern: Es ist ein Wohnviertel für alle Generationen“, findet der Pastor. Das sei auch einer der Gründe, weshalb er sich auf die Stelle beworben hat.
Bevor Heine nach Uelzen gekommen ist, war er in einer selbstständigen evangelisch-lutherischen Kirche tätig. Irgendwann entschied er sich, zur Hannoverschen Landeskirche zu wechseln. Dafür musste er ein halbes Jahr Probezeit in der St.-Marien-Gemeinde in Uelzen absolvieren. „Ich habe schnell gemerkt, dass ich mich in Uelzen sehr wohl fühle“, erzählt der Pastor. Nach dem halben Jahr hat ihn Probst Hagen gefragt, ob er nicht bleiben möchte. Und das wollte er. Also bewarb er sich auf die freie Stelle der Johannis-und-Georgs-Kirchengemeinde.
„Ich dachte am Anfang, ich komme vom Dorf in die Stadt“, erzählt Heine rückblickend. „Aber am Stern hat man fast schon dörfliche Züge, das Viertel ist wie eine geschlossene Einheit.“ Hier möchte er in Zukunft seine Gottesdienste liebevoll gestalten, damit die Leute gerne in die Kirche kommen.
Er findet es schade, dass in Zeiten von rückläufigen Mitgliedern der Kirche so viel Pessimismus verbreitet wird: „Ich möchte den Menschen Mut machen und mich über die freuen, die da sind und sich engagieren.“ Aufs und Abs habe es in der Geschichte des Christentums immer gegeben. Und Corona hat in den letzten zwei Jahren vieles zum Erliegen gebracht. Heine ist aber zuversichtlich: „Mal gucken, was wir wieder aufbauen können.“