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Frust in Uelzens Kneipenszene: 23-Jähriger fällt weiter durch Taten auf

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Von: Norman Reuter

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Die Gudesstraße in Uelzen ist an den Wochenenden das Ziel von Partygängern. Taucht Farzad N. auf, wird das Weite gesucht.
Die Gudesstraße in Uelzen ist an den Wochenenden das Ziel von Partygängern. Taucht Farzad N. auf, wird das Weite gesucht. © Hackenberg, Sandra

Es sind die jüngsten Kapitel in einer Akte, die bereits dick ist: Ende Januar schlägt Farzad N. an der Gudesstraße auf zwei Männer ein, versprüht Pfefferspray. Das setzt er auch am vergangenen Wochenende ein.

Uelzen – Der 23-Jährige fällt durch sein aggressives Verhalten auf. Die Polizei spricht von „mehreren Dutzend“ Vorfällen im vergangenen Jahr – vor allem in der Partyszene –, weswegen sie sich mit ihm zu befassen hatte. Für Schlagzeilen sorgt er 2022 unter anderem, weil er Steine auf Kneipengäste schmeißt, er mit einem Messer droht.

Für Uelzener Kneipiers im sogenannten Bermuda-Dreieck ist der 23-Jährige ein rotes Tuch: Tauche er auf, würden Gäste das Weite suchen, so Sebastian Kühl, der das „Komma“ am Schnellenmarkt und die „Zanzibar“ an der Gudesstraße betreibt. Das gehe inzwischen seit drei Jahren so. „Das ist geschäftsschädigend“, sagt Kühl.

Im vergangenen Jahr erließ die Polizei zur Gefahrenabwehr für die Abend- und Nachtstunden an den Wochenenden ein Betretungsverbot für die Kneipenszene, das den 23-Jährigen aber nicht abhielt, in Lokalen aufzuschlagen. Wegen acht Verstößen gegen das Betretungsverbot sei die Polizeidirektion gegenwärtig mit Ordnungswidrigkeitenverfahren befasst, erklärt Polizeisprecher Kai Richter gegenüber der AZ. Ende Oktober endete das Verbot. Aufgrund der jüngsten Vorfälle sei ein neues „im Werden“, wie sich Richter ausdrückt.

Je schneller es komme, desto besser, meint Sven-Oliver Kock, der die Kneipe „Kocki´s“ an der Gudesstraße unterhält. An den Wochenenden warnen sich die Kneipiers mit Anrufen untereinander, wenn Farzad N. Kurs auf eine andere Lokalität nimmt. „Dann melden wir, jetzt geht er in deine Richtung“, so Sebastian Kühl.

Polizei-Einsätze vor Ort sind das Eine, die juristische Aufarbeitung der Straftaten das Andere. Nachfrage beim Amtsgericht: Dort sind zurzeit drei Verfahren gegen den 23-Jährigen anhängig, wie Richter Rainer Thomsen erklärt. Wobei mehrere Delikte mitunter in einem Verfahren gebündelt sind. Einen Verhandlungstermin kann Thomsen noch nicht nennen. Zuletzt sei eine Pflichtverteidigerin bestellt worden. Die Staatsanwaltschaft in Lüneburg spricht von Ermittlungsverfahren im einstelligen Bereich, die gegen den 23-Jährigen geführt würden. „Diese Verfahren betreffen insbesondere Körperverletzungsvorwürfe, aber auch zum Beispiel Beleidigung und den Vorwurf des Verstoßes gegen das Waffengesetz“, so Christoph Hillmer, Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Er berichtet, auf die Frage der AZ, ob es in den vergangenen zwölf Monaten zu Verurteilungen gegen Farzad N. gekommen sei, von zwei Geldstrafen wegen Beleidigung – „im niedrigen Bereich“.

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