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Jahreswechsel in der Pandemie: Es gelten Kontaktbeschränkungen. Für bestimmte Plätze im Landkreis gilt ein Böller- und Feuerwerksverbot. Die Polizei wird Präsenz zeigen.
In der Notaufnahme des Uelzener Klinikums rechnet man derweil trotz der Corona-Auflagen mit einem erhöhten Patientenaufkommen.
Uelzen – Es ist kein neues Thema: Ein Feuerwerksverbot. 2019, vor Silvester, ist in der Hansestadt Uelzen darüber bereits gesprochen worden. Der Anlass damals: Klima- und Umweltschutzaspekte. Die Debatte blieb seinerzeit ohne Folgen. Raketen stiegen zum Jahreswechsel in den Himmel über Uelzen. 365 Tage später ist die Lage eine gänzlich andere.
Böller-Verbot auf folgenden Straßen und Plätzen
Stadtgebiet Uelzen:
auf dem Herzogenplatz, einschließlich der angrenzenden Grünflächen
auf der Veerßer Straße, von der Kreuzung Gudesstraße bis zur Einmündung Turmstraße
auf der Gudesstraße, von der Kreuzung Veerßer Straße bis zur Einmündung Rademacherstraße
auf der Lüneburger Straße, von der Kreuzung Gudesstraße bis zur Einmündung Doktorenstraße
auf dem Schnellenmarkt
auf der Bahnhofstraße, bis Ringstraße
auf dem Gelände sowie auf den Parkflächen des Uelzener Marktcenters
auf dem Hammersteinplatz, einschließlich dem angrenzenden Gelände der Gertrudenkapelle
Stadtgebiet Bad Bevensen:
im Wilhelmspark
auf der Bahnhofstraße, vom Bahnhof bis zur Rathausstraße
auf der Rathausstraße, von der Bahnhofstraße bis zur Medinger Straße
auf der Lüneburger Straße, von der Medinger Straße bis zur Brückenstraße
auf der Brückenstraße, von der Lüneburger Straße bis zur Demminer Allee
im Kurpark zwischen Demminer Allee, Dahlenburger Straße, Kruschendamm und Ilmenau, einschließlich der Parkplätze
Der Landkreis teilt mit, dass nicht nur das Abbrennen von Pyrotechnik vom 31. Dezember bis Ablauf des 1. Januar, sondern auch das Mitführen solcher Gegenstände vom 31. Dezember, 21 Uhr, bis zum 1. Januar, 7 Uhr, untersagt ist.
Für den Jahreswechsel in der Corona-Pandemie gelten Auflagen. Nicht nur zum Böllern und Zünden von Feuerwerksraketen.
Keine Ansammlungen
Um den zuletzt in der Adventszeit stark gestiegenen Corona-Fällen in Deutschland Herr zu werden, trat der harte Lockdown in Kraft. Damit verbunden: Kontaktbeschränkungen. Für Silvester gilt in Niedersachsen: Maximal fünf Personen aus zwei Haushalten dürfen sich treffen. Eine Ausnahme gilt für nahe Angehörige, die auch aus verschiedenen Haushalten kommen können – die Zahl von fünf Menschen darf aber auch in diesem Fall nicht überschritten werden. Kinder bis einschließlich 14 Jahre werden nicht mitgezählt.
Der Landkreis Uelzen weist zudem darauf hin, dass für den 31. Dezember und den 1. Januar 2021 ein „grundsätzliches Verbot von Ansammlungen in der Öffentlichkeit“ besteht. Dass sich Menschen um Mitternacht beispielsweise auf dem Herzogenplatz treffen, sich zuprosten, auch in den Arm nehmen, solche Bilder soll es nicht geben.
Böllerverbot für Plätze
Was das Zünden von Böllern und Raketen betrifft, so hat der Landkreis Uelzen für bestimmte Straßen und Plätze in der Hansestadt Uelzen und in der Kurstadt Bad Bevensen ein Böllerverbot erlassen. Dort darf zu bestimmten Zeiten weder Pyrotechnik gezündet noch mitgeführt werden (Siehe „Zum Thema“).
Weil in Deutschland vor Silvester keine Böller und Raketen verkauft werden dürfen, können ohnehin nur Menschen Feuerwerk zünden, die Vorräte haben – etwa aus den vergangenen Jahren. Kleinstfeuerwerk wie Wunderkerzen und Knallerbsendürfen unabhängig davon verwendet werden.
Ziel der Kontaktbeschränkungen und der Verbote zum Böllern an Silvester ist, dass es zu weniger Ansteckungen kommt sowie Unfälle durch Pyrotechnik vermieden und damit Kliniken entlastet werden.
Mehr Patienten
Im Uelzener Helios Klinikum mussten laut Chefärztin Jana Reese in den vergangenen Jahren zu Silvester Menschen mit kleinere Brandverletzungen behandelt werden, beispielsweise weil Böller im Kapuzenpulli landeten oder zu lange in der Hand gehalten wurden. Auch der Alkoholkonsum an Silvester habe zu Arbeit in der Notaufnahme geführt.
Jetzt muss man wissen: Ein Bereich der Uelzener Notaufnahme ist in der Corona-Pandemie für Isolationspatienten ausgewiesen worden. Wer mit einer Corona-Infektion oder dem Verdacht dazu ins Krankenhaus kommt, wird dort zunächst untersucht. „Und diese Fälle kommen“, sagt Jana Reese. Dafür sei Personal eingeteilt. Das hat sich besonders zu schützen.
Reese und ihre Kollegen geben sich keinen Illusionen hin: Auch wenn weniger geböllert wird, in der Notaufnahme rechnet man wie in den Vorjahren mit einem „erhöhten Aufkommen“ an Patienten. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass Menschen womöglich im betrunkenen Zustand stolpern.
Polizei zeigt Präsenz
Die Uelzener Polizei wird, wie Kommissariatsleiter Dieter Klingforth ankündigt, in der Silvesternacht „an zentralen Plätzen präsent sein, um das Geschehen dort im Blick zu haben.“ Das habe auch einen präventiven Aspekt, sagt Klingforth. Die Beamten würden im Einsatz mit Augenmaß vorgehen. Die von der Politik beschlossenen Einschränkungen und Verbote dienten der Eindämmung der Pandemie, mit Blick auf diesen Aspekt agierten auch die Ordnungshüter. (Mit Material von dpa.)