„Die Kuh hat den teuersten Föhn in der Familie“, sagt Johanns Mutter Nanna Harms mit einem Lachen. Ihr Sohn hat schon mit acht Jahren gesagt, dass er ein Highland Cattle haben will. „Das ist eine robuste Rasse, die ganzjährig draußen steht. Sie sind kleiner und werden extensiv gehalten“, erklärt Johann Harms, der gerade seinen Realschulabschluss an der KGS gemacht hat und bald eine Lehre in der Landwirtschaft beginnt. So werden die Rinder zum Beispiel im Naturschutz eingesetzt.
Zwei Highland Cattles besitzt Johann Harms. Sie sollen Grundlage für die Zucht sein. Sie stehen als Gastrinder auf dem Michaelis-Hof in Rätzlingen, weil der elterliche Betrieb hauptsächlich Ackerbau betreibt. Gekauft hat er sich die beiden Rinder von seinem Konfirmationsgeld. Die erste Färse soll bald besamt werden, um langsam eine Zucht aufzubauen. Dazu wurde extra Sperma aus Schottland bestellt. „Die Auswahl ist nicht so groß, weil die Rinder in Schottland eher im Natursprung befruchtet werden“, erklärt Johann Harms. Er habe darauf geachtet, dass der Bulle schon Preise gewonnen habe. Außerdem habe das Rind eine besondere Farbe.
Damit Laoghaire vom Hägerberg und die anderen Rinder bei einer Schau groß rauskommen. müssen sie aber nicht nur gewaschen, geföhnt und frisiert werden, sondern auch ruhig im Kreis mit ihren Jungzüchtern laufen. Drei Wochen hat Johann Harms das Gehen mit Halfter und Leine mit dem Rind geübt. Dabei gab es den einen oder anderen blauen Fleck.
Doch die Mühe hat sich gelohnt. „Die Kuh war recht ruhig und ich bin da auch nicht mehr doll nervös“, sagt er. Man müsse aber immer aufmerksam sein, da es Tiere sind, die wie auch Menschen mal gute und mal schlechte Tage haben.
Die Richter achten bei den Jungzüchtern darauf, dass die Tiere ruhig im Kreis geführt werden. Wuchs und Körperbau der Rinder spielen noch keine so große Rolle wie bei den Altzüchtern. Johann Harms ist für solche Wettbewerbe auch schon bis nach Bayern gereist.