Die Installation wird gestern Morgen gegen 6 Uhr von einer Mitarbeiterin des Amtsgerichtes entdeckt. Sie reagiert nach Angaben von Andreas Strube, Direktor des Amtsgerichtes, „sehr umsichtig“, informiert sofort einen Kollegen, der die Polizei verständigt. Die Tiefgarage wird gelüftet. Ein Messgerät für Gase der Feuerwehr kommt zum Einsatz, um gesundheitliche Risiken und eine Explosionsgefahr auszuschließen. „Um 8.30 Uhr konnte die Tiefgarage freigegeben werden“, so Strube.
Mit verbalen Entgleisungen in Schreiben, mit teils abstrusen Weltansichten habe das Amtsgericht immer wieder umzugehen. 2021 wurde auch gegen einen Uelzener verhandelt, der mit Kot beschmierte Briefe der Behörde zukommen ließ (AZ berichtete). Ein solch außergewöhnlicher Fall wie jetzt mit dem eingeleiteten Gas bilde die Ausnahme, so Andreas Strube. Die Polizei erklärt gestern, es werde mit Nachdruck ermittelt.
Für mehr Schutz von Mitarbeitern und Prozessbeteiligten im Amtsgericht hatte 2019 die damalige Justizministerin Barbara Havliza Pläne für einen Umbau des Eingangs vorgestellt. Bisher ist der Umbau nicht erfolgt. Eine mobile Sicherheitsschleuse mit Detektorbogen kann aufgebaut werden, wenn die Sorge besteht, die Sicherheit könnte gefährdet sein.
Einfluss auf die Arbeit am Gericht hatte der Vorfall vom Morgen nicht. Um 9 Uhr wurde gegen einen 46-Jährigen verhandelt, der von seiner Lebensgefährtin die EC-Karte erhielt und damit 300 Euro abheben sollte. Tatsächlich hob er weitere 800 Euro ab und behielt sie.
+++ Erstmeldung: Die Installation wird gegen 6 Uhr am Morgen entdeckt. Der betroffene Bereich wurde gelüftet. Personen kamen nach Angaben des Polizeisprechers nicht zu Schaden. Zu den Motiven ist bislang nichts bekannt. Einfluss auf die Arbeit des Amtsgericht hatte die Tat nicht. Richter Walter Graf Grote fällte gegen 10 Uhr ein Urteil wegen Computerbetrugs. Ein ausführlicher Bericht folgt.