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„Diener“ für die gute Sache: Uelzener Lions-Club wird 50

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Von: Norman Reuter

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Dr. Till Manning (links) ist aktueller Präsident der Uelzener Lions, Johann-Christian Meyer bekleidete die Aufgabe zwischen 1978 und 1979. Beide sind damit im Buch der Präsidenten zu finden.
Dr. Till Manning (links) ist aktueller Präsident der Uelzener Lions, Johann-Christian Meyer bekleidete die Aufgabe zwischen 1978 und 1979. Beide sind damit im Buch der Präsidenten zu finden. © Reuter

Seit nunmehr 50 Jahren existiert ein Lions-Club in Uelzen. Seine Mitglieder haben sich auf die Fahne geschrieben, Vereine, Organisationen und Menschen zu unterstützen. „Wir dienen“ ist ihre
Maxime.

Uelzen – Das Buch ist schwer. Es erzählt ein Stück Geschichte der Uelzener Lions. In ihm sind alle Präsidenten des Service-Clubs zu finden. So auch Johann-Christian Meyer, der zu den Mitgliedern der ersten Stunde gehört, und Dr. Till Manning, der bis Juni dieses Jahres als aktueller Präsident fungiert. Gemeinsam blicken sie mit der AZ auf 50 Jahre „Lions“ in Uelzen.

Ihre Wurzeln haben die „Lions“ in den USA. Vom Begründer Melvin Jones, der nach dem Ersten Weltkrieg aktiv wurde, ist das Zitat überliefert: „Man kommt nicht sehr weit, bis man anfängt, etwas für andere zu tun.“ Inzwischen sind Lions-Clubs in der ganzen Welt zu finden, seit 1972 offiziell auch in Uelzen.

Zusammengetragene Spenden werden von den Lions an Vereine, Organisationen, Menschen mit Hilfebedarf ausgeschüttet. Dr. Till Manning sagt dazu: „Wir machen etwas zusätzlich. Der Staat soll nicht aus der Verantwortung gelassen werden.“

Bekanntestes Beispiel dafür, wie in Uelzen Spenden zusammenkommen, ist der Adventskalender. Der kann in der Vorweihnachtszeit erworben werden, der Erlös ist unter anderem für den Tagestreff für Obdachlose bestimmt. Besitzer eines Kalenders dürfen sich über mögliche Gewinne freuen, die sich hinter den Türchen in Form von Nummern befinden.

„Der Kalender ist ein probates Mittel, Hand in Hand mit den Uelzenern etwas zu erreichen“, sagt Manning. Dankbar sei der Club für die gesponserten Preise, durch die die Aktion Jahr für Jahr möglich sei.

Aufgaben für die Lions gibt es leider – so muss man sagen – genug. Erst jüngst habe man ein internationales Projekt der Lions zugunsten der Menschen in Afrika unterstützt, berichtet Manning. Wobei der Schwerpunkt vor Ort liege.

Nach seiner Gründung hat der Lions-Club Brillen für Paraguay gesammelt, berichtet Johann-Christian Meyer. Auch ein in die Jahre gekommener Spielplatz an der Waldstraße sei erneuert worden. Es sind die ersten Projekte – im Lions-Jargon wird von „Activities“ gesprochen – des seinerzeit noch jungen Clubs in Uelzen. Damals, Ende der 1960er-Jahre, ist es der Anwalt Hans-Georg Richter, der zusammen mit einem Celler Kollegen die Idee eines Uelzener Lions-Clubs vorantreibt. 1971 wird er gegründet, 1972 erfolgt die offizielle Charter-Feier, mit der der Uelzener Club offiziell in die Lions-Familie aufgenommen wird.

17 Mitglieder zählt der Club bei seiner Gründung. Heute sind es 42. Dabei sind die „Activities“ nur ein Teil der Club-Arbeit. Alle 14 Tage treffen sich die Mitglieder zum Austausch. Die gelegentlich zu hörende Aussage, bei den Lions handele es sich um eine elitäre Clique, weil neue Mitglieder vom Club angesprochen werden und sich nicht – wie bei Vereinen – anmelden können, entgegnet Till Manning: „Sicher ist es eine Ehre, angesprochen zu werden. Aber es ist nicht so, dass daraus eine Attitüde erwächst, man sei etwas Besseres.“ Die Maxime der Lions sei: Wir dienen. Und: „Wir verstecken uns nicht“, so Manning. Die Lions seien ein weltanschaulich und politisch neutraler Club.

64 Jahre ist das Durchschnittsalter der Uelzener Lions, hat Johann-Christian Meyer berechnet. Er selbst ist 86 Jahre alt. Nachwuchssorgen plagen den Verein aber nicht: Mit einem neu gegründeten Leo-Club ist in Uelzen auch eine Nachwuchs-Organisation entstanden, in der sich Frauen und Männer zwischen und 18 und 30 Jahre engagieren. Das Jubiläum der Lions jetzt soll zum Anlass für die Charter-Feier der Leos genommen werden.

Jubiläumskonzert

Der 50. Geburtstag des Uelzener Lions-Clubs und die Aufnahme des Leo-Clubs in die Lions-Familie soll mit den Uelzenern gefeiert werden. Für Sonnabend, 4. Juni, ist ab 19 Uhr in der Jabelmannhalle in Uelzen ein großes Benefizkonzert mit der Band Heart Rock Café geplant. Der Kartenvorverkauf läuft ab jetzt. Tickets können in der Ratsweinhandlung und im Café im Stadtgarten erworben werden. Der Erlös ist für den guten Zweck bestimmt.

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