Die lässt Matthias Mantau auf dem Herzogenplatz aufbauen. Am Sonnabend ging es los, seit Montag (15. November) ist der weithin sichtbare Koloss aus Massivholz nun in voller Pracht vor dem Rathaus zu bestaunen. Hier soll es ab Freitag nächster Woche auf zwei Ebenen das „Adventsfeuer“ geben. So heißt der Winzer-Glühwein, der zum Ausschank kommen soll. In einer unteren und einer oberen Ebene soll dann Geselligkeit möglich sein. Bis dahin wird dekoriert, eingeräumt, verkabelt und vorbereitet.
Mantau, Schausteller aus Bad Bevensen, strahlt am späten Vormittag zufrieden – trotz aller Unwägbarkeiten und unruhigen Nächten, die die aktuelle Corona-Situation sowohl ihm selbst als auch allen Berufskollegen dieser Tage wieder einmal beschert.
In dritter Generation ist Matthias Mantau als Schausteller inzwischen seit 1995 tätig. Er liebt die Mischung, die seine Arbeit mit sich bringt: Mal wird der Autscooter aufgebaut, dann das historische Kinderkarussell aus dem Jahr 1965 (gebaut bei der Firma Hennecke in Uelzen). Oder eben jetzt der Glühweinstand, der auch noch ein echter Augenschmaus ist – und handgefertigt.
„In Uelzen bin ich geboren, das ist meine Heimatstadt. Mein Herz ist mit Uelzen verbunden. Und nachdem ich den Zuschlag für die Ausrichtung des Weihnachtsmarktes für die nächsten fünf Jahre bekommen habe, möchte ich jetzt auch abliefern“, sagt der 55-Jährige im AZ-Gespräch zu seiner Motivation, den Uelzener Weihnachtszauber mit jener Pyramide zu bereichern, die eigens im ostfriesischen Großefehn bei Aurich von der Firma Schmäding für ihn gebaut worden ist.
Satt sechsstellig hat Mantau investiert – und er hofft, dass die Pandemie den Weihnachtszauber vom 26. November bis zum 23. Dezember nun auch tatsächlich zulässt. „Na klar, es ist eine große Anspannung da, weil es noch keine endgültige Planungssicherheit gibt. Mein Gefühl ist, dass sich die Menschen Volksfeste wie die Weihnachtsmärkte wünschen.
Die Zusammenarbeit und die Kommunikation mit der Stadt ist hervorragend, es fehlt aber von der Politik ein klares Signal. Auch eine Absage würde ich zur Not ja mittragen, aber wir müssen leider noch immer abwarten und hoffen“, sagt Mantau dazu, dass unklar ist, wann Land und Bund über Stattfinden oder Nicht-Stattfinden der Weihnachtsmärkte entscheiden. Vielerorts wird jetzt aufgebaut, ab und an gibt es auch Rückzieher von Schaustellern, denen das Risiko zu groß ist.
Fest steht: Der Herzogenplatz wird – wenn denn alles stattfinden darf – samt Weihnachtspyramide und der Eisbahn, die ab kommendem Freitag aufgebaut wird, unter der 2G-Regel (geimpft oder genesen) zugänglich sein. Auch rund um die St.-Marien-Kirche soll die 2G-Regel auf dem dann ebenfalls eingezäunten Gelände zur Anwendung kommen. Kontrolliert wird jeweils am Eingang. Nur dazwischen entlang der Veerßer Straße kommt 3G dort zur Anwendung, wo es Speisen und Getränke gibt.
Parallel zum Weihnachtszauber in Uelzen ist Matthias Mantau beim Lüneburger „Winterhof zur Krone“ mit einer kleineren Glühwein-Pyramide präsent sowie beim Weihnachtsmarkt vor dem Lüneburger Rathaus und beim Hamburger Winterdom. Groß ist die logistische Aufgabe, aber auch das Risiko, weil er etwa Ware vorfinanzieren muss. Groß ist aber auch noch die Hoffnung.