„Wir Schützen stehen hinter allen Maßnahmen, die verhindern, dass Terroristen, Demokratiegegner oder eben auch psychisch Kranke in den Besitz von Schusswaffen kommen“, machte Martens unmissverständlich klar. Was aber ärgere sei, dass die letzte und vorletzte Änderung des Waffenrechts noch nicht vollständig umgesetzt seien, die Unteren Waffenbehörden unverändert unter Personalmangel leiden würden und somit Kontrollen nur stichprobenartig durchgeführt werden könnten.
Bereits jetzt werde die nächste Änderung von der Politik geplant, ohne dass begleitende Maßnahmen – zum Beispiel die bessere personlle Ausstattung der Waffenbehörden – erfolgten. Der KSV-Präsident appellierte an die Schützen, wachsam zu sein, wenn jemand eine Waffe erwerben wolle. Wenn es Hinweise auf eine entsprechende Denke gebe, müsse dies der Waffenbehörde mitgeteilt werden.
Zurück zur Entwicklung des Kreisverbandes: 2022 haben zwei Vereine ihren Austritt erklärt. Der KSV verlor dadurch 51 Mitglieder. Derzeit besteht er aus 38 Vereinen und Gilden mit insgesamt 3570 Mitgliedern, davon sind 478 Jugendliche.
Derzeit sind viele Posten im erweiterten Präsidium und bei den Referenten unbesetzt. Besonders im Schießsport hapert es. „Wenn es uns nicht gelingt, die Vakanzen zu verringern und die Arbeitsbelastung zu mindern, werden wir die Leistungen des Kreisschützenverbandes weiter reduzieren müssen“, unterstrich Martens. Dann werde es keine Kreismeisterschaften mehr geben. „Bitte schaut in eurem Umfeld oder überlegt, ob ihr nicht selbst Zeit erübrigen könnt, einzelne Aufgaben im Kreisschützenverband zu übernehmen“, warb Martens um Unterstützung.
Corona-Einschränkungen gebe es beim Schießsport nicht mehr, erklärte Kreissportleiter Jörn Leuschner, der 2022 signalisiert hatte, als Schießsportleiter nicht weiter zur Verfügung zu stehen. Im Bereich der Ausbildung bleibt er dem KSV erhalten. Die Kreismeisterschaft konnte aus genannten Gründen nicht ausgeschrieben werden. Der KSV habe sich entschlossen, dass die Vereine Qualifikationsergebnisse ihrer Sportler melden könnten. Damit sei es möglich, bei Landes- und Deutscher Meisterschaft starten zu können.
Von einer soliden Kassenlage berichtete Schatzmeisterin Maren Leuschner. Zwar wurde ein Minus erwirtschaftet, doch das konnte aus der Rücklage gedeckt werden.
Bei den Wahlen wurde Präsident Jörg Martens mit überwältigender Mehrheit ebenso bestätigt wie Kreisdamenleiterin Sabine Lange. Neu ins Präsidium gewählt wurde Kreismusikleiter Michael Pohl. Nicht besetzt werden konnten das Amt der Vize-Präsidentin und des Kreissportleiters. In den Ehrenrat gewählt wurden Wolfgang Meier, Rainer Welke und Hans-Heinrich Busse.
Die ausgeschiedene Vize-Präsidentin Anette Scharnhop, Mitglied des Präsidiums seit 2003, wurde zum Ehrenmitglied des KSV ernannt, ebenso Gudrun Przybilla, sei 1999 stellvertretende Referentin für Öffentlichkeitsarbeit. Auch Peter Tiede wurde eine entsprechende Urkunde überreicht. Er war bereits 2022 zum Ehrenmitglied ernannt worden.
60-jährige Mitgliedschaft: Ehrenpräsident Friedrich Wollbrandt (SV Soltendieck); Bronzene Ehrennadel des KSV: Gertrud Körding (SK Kirch-/Westerweyhe), Vanessa Bautsch-Ludolfs (SG Weste) und Hans-Hermann Zetsche SC Eddelstorf); Silber: Volker Lange (Schootenring Hösseringen) und Friedhard Bartnik (Vorderladerschützen); Bronze-Nadel NSSV (Niedersächsischer Sportschüzen-Verband): Uwe Seehafer (SG Bienenbüttel), Stephan Koch (SG Oldenstadt) und Ulrich Bohl (SV Jelmstorf); Silber: Timo Schwarz (SV Emmendorf), Helmut Niemeyer (PSKU Uelzen) und Ulrich Kaatz (SG Oldenstadt); Gold: Axel Schulz (SV Zahrenthien); NSSV-Damenspange: Brigitte Latzko (SG Wellendorf); Meisterschützenabzeichen Sportjahr 2022: Reiner Steenbuck (SV Jastorf).
von Walter Manicke