Das Ärztehaus soll auf zwei Grundstücken entstehen. Eines davon gehört der Gemeinde, das benachbarte soll gekauft werden. Geplant ist, das dortige Haus abzureißen, um Platz für den Neubau zu schaffen. Die Gemeinde will das Grundstück stellen, ein Investor soll das Gebäude errichten. „Dazu laufen gerade Gespräche“, sagte Schierwater. Das Ziel sei, Dr. Wolfgang Kannewischer, der in Rosche eine Praxis für Allgemeinmedizin betreibt, für das Ärztehaus zu gewinnen und noch einen zweiten Arzt zu finden, der dort praktizieren will.
Ein weiteres großes Vorhaben für 2023 ist der Umbau des Sportlerheims des SV Rosche. „Wir haben kein Dorfgemeinschaftshaus im Ort und deshalb keinen richtigen Treffpunkt“, bedauerte Schierwater. Vom ursprünglichen Plan eines Neubaus sei die Gemeinde aber abgerückt. Stattdessen soll das Gebäude saniert werden. Das sei „nachhaltiger, als wenn wir ein zweites Fass aufmachen“. Bis zu 1,5 Millionen Euro seien für den Umbau vorgesehen. Der Planungsauftrag sei schon vergeben worden.
Im Blick hat die aktuell rund 2040 Einwohner zählende Gemeinde auch das Förderprogramm zur Dorfentwicklung. „Wir wollen die Verkehrssituation im Zentrum von Rosche verbessern und dort auch wieder Leben reinbringen“, sagte Schierwater. Zudem soll die Einmündung des Maschwegs in die B 493 übersichtlicher gestaltet werden. Auch private Maßnahmen an bestehenden Gebäuden seien im Rahmen der Dorfentwicklung förderfähig, rief Schierwater die Bürger zu Anträgen auf.
Verstärken will die Gemeinde den Ausbau der Windenergie „Bei uns ist noch Platz für neue Anlagen vorhanden“, sagte der Bürgermeister. Die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz sei lukrativ. Geplant sei auch die Ausweisung von Photovoltaik-Anlagen auf Freiflächen. Und nicht zuletzt will die Gemeinde ihr neues Baugebiet „St.-Hubertus-Ring“ voranbringen. Von den 24 Bauplätzen seien erst vier verkauft, berichtete Schierwater. Dann trug er noch ein besonderes Anliegen vor: „Wir träumen von einem Kindergarten-Neubau.“ Die Betreuung von Kindern müsse auch in der Zukunft gesichert werden.
Gemeindedirektor Benjamin Jensen stellte die Finanzlage der Kommune vor. Geprüfte Zahlen für 2022 gibt es noch nicht, aber Ende 2021 betrug der Überschuss im Haushalt 323 000 Euro, unter anderem dank höherer Erträge bei der Gewerbesteuer. Die Rücklage der Gemeinde summierte sich auf 466 000 Euro. Gestiegen sind indes die Ausgaben für die Kinderbetreuung: von 295 000 Euro (2019) auf 451 000 Euro (2022). Für 2023 plant die Gemeinde laut Jensen mit Aufwendungen von 502 000 Euro.
Zum Abschluss gab Verwaltungschef Michael Widdecke einen Überblick über wichtige Vorhaben der Samtgemeinde Rosche, die aktuell etwa 6700 Einwohner zählt. Das größte Projekt ist die Fertigstellung des Feuerwehrhauses für den Zug Nord-West in Stöcken, sagte er.