Damit entwickelt sich das Handwerksmuseum kontinuierlich weiter. Nach dem barrierefreien Umbau des Außengeländes, der Schaffung weiterer Werkstätten und der Errichtung neuer Gebäude (AZ berichtete) taucht die Suhlendorfer Einrichtung nun in die multimediale Welt ein. „Wenn das alles fertig ist, haben wir einen Riesenschritt getan für unser Museum und unsere Besucher“, freut sich Niemann.
Die jeweils 60 mal 80 Zentimeter großen Infotafeln aus wetterfestem Kunststoff, die unter anderem an den Türen der Werkstätten aufgehängt werden, vermitteln kompakte Informationen zu den einzelnen Handwerksberufen. Außerdem schafft der Verein 100 kleinere Tafeln an, auf denen Kurzbeschreibungen der Exponate zu finden sind.
Wer noch mehr über die einzelnen Handwerksberufe erfahren möchte, die vor Ort präsentiert werden, kann die neuen Audioguides nutzen. Dabei handelt es sich um mobile Geräte, auf denen die Besucher über Zahlencodes verschiedene Tonaufnahmen aufrufen können. Die Beiträge dieses elektronischen Museumsführers sind in der Regel ein bis drei Minuten lang.
Auch für Kinder hat sich der Verein etwas einfallen lassen. Für sie stehen künftig DIN-A4-große Entdeckerhefte bereit. Auf 32 Seiten finden sie allerlei Aufgaben und Fragen, für deren Beantwortung sie in den Werkstätten Hinweise bekommen. Somit werden die Mädchen und Jungen in einer Art Rallye über das Museumsgelände geführt. Auch Bilder zum Ausmalen gibt es in dem Heft, das unter der Federführung von Museumsentwickler Christian Kohfeldt gestaltet wurde. „Die Idee zu dem Heft ist aus einer Befragung der Besucher entstanden, was man in unserem Museum noch verbessern kann“, erzählt Niemann. „Dabei wurde vorgeschlagen, dass hier mehr für Kinder gemacht werden sollte.“
Zudem lässt der Museumsverein gerade einen neuen Ausstellungsführer erstellen. Dieser besteht aus acht Seiten, die wie ein Flyer gefaltet sind. Damit wird der bisherige Lageplan des Museums, der wegen seiner Größe recht unpraktisch war, durch ein kompaktes Format ersetzt.
Ermöglicht werden all diese neuen Angebote durch umfangreiche Fördermittel. Die Gesamtkosten für die Anschaffungen liegen bei rund 47 300 Euro. Davon übernimmt der Lüneburgische Landschaftsverband 17 000 Euro. Vom Hilfsprogramm „Neustart Kultur“ des Bundes stammen Zuschüsse in Höhe von etwa 12 700 Euro. Den restlichen Betrag finanziert der Museumsverein aus Eigenmitteln.