Dabei geht es unter anderem um einen fünfeinhalb Jahre alten Vorfall: Der Angeklagte soll am 5. Juli 2017 mit einem unbekannt gebliebenen Komplizen am Uelzener Bahnhof um 22.15 Uhr unter Einsatz von Pfefferspray ein Handy und eine Geldbörse erbeutet haben. Anschließend soll er zunächst ein zweites Handy gestohlen und dann bei der Taxifahrt nach Bad Bevensen gegen 22.45 Uhr den damals 40-jährigen Fahrer wiederum mit Pfefferspray überfallen haben.
Im Taxi müssen sich damals die Ereignisse überschlagen haben: Nach Polizeiangaben hatten sich die beiden Männer nach den Handy-diebstählen in Uelzen nach Bad Bevensen fahren lassen. In Höhe eines Einkaufsmarktes an der Röbbeler Straße wollten die Männer aussteigen, wobei einer von ihnen nach dem Mobiltelefon des Taxifahrers griff. Der wehrte sich, woraufhin ihm einer der Unbekannten Pfefferspray ins Gesicht sprühte. Die Täter flüchteten unerkannt.
Zuvor gegen 22.15 Uhr soll das Duo noch am Bahnhof Uelzen einem 61 Jahre alten Mann aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg Pfefferspray ins Gericht gesprüht und ihm sein Handy entwendet haben. Eine 55-Jährige, der die beiden Täter den Rucksack hatten stehlen wollen, hatte den leicht verletzten Mann entdeckt und die Polizei alarmiert.
Die Hauptverhandlung beginnt heute um 9.30 Uhr in Saal 121 des Landgerichts. Fortsetzungstermine sind für den morgigen Mittwoch und für Donnerstag, 4. und 5. Januar, vorgesehen. Nach Angaben einer Gerichtssprecherin hat die 11. große Strafkammer einen Sachverständigen hinzugezogen. Zum ersten Verhandlungstag heute sind sieben Zeugen, morgen weitere zwei geladen.
Warum der Prozess gegen den marokkanischen Staatsbürger erst mit jahrelangem Verzug beginnt, konnte eine Gerichtssprecherin auf AZ-Anfrage nicht sagen. Aufschluss darüber dürfte erst heute die Hauptverhandlung selbst bringen. ecke