Von 170 Betten im Antonie-Nopitsch-Haus, wo zuletzt das Evangelische Therapiezentrum für Frauen (Müttergenesungswerk) untergebracht war, sind laut Martin Feller 80 belegt. In der ehemaligen Pension sind weitere 35 von 75 Betten derzeit leer.
Der Samtgemeindebürgermeister erinnert sich noch gut an andere, weitaus kompliziertere, dynamischere Zeiten ohne Planungssicherheit: „In der Anfangszeit kamen plötzlich Busse mit 60 Menschen hier an. Da ist die alte KGS-Sporthalle auch schon mal überfüllt gewesen“, so Feller. Zum Sommer hin habe sich die Situation dann bereits beruhigt – auf etwa zehn Zuweisungen durch das Land im September und Oktober.
„Seit November gab es gar keine Zuweisungen mehr – wegen der übererfüllten Quote des Landes Niedersachsen im Bundesvergleich, aber auch wegen der Quotenerfüllung durch den Landkreis Uelzen. Es sind viele Menschen aus der Ukraine nachgemeldet worden, die beispielsweise privat untergekommen sind. Die wurden an die Landesaufnahmebehörde übermittelt. Jeder Ukrainer wird auf die Quote angerechnet“, erläutert Martin Feller.
Man versuche unverändert, die Menschen, die vor dem Krieg geflohen seien, sukzessive in Privatwohnungen unterzubringen. „Das hat aber momentan Grenzen. Wir kriegen immer wieder mal sporadisch Wohnraum angeboten“, so Feller weiter.
Wegen der gegen Null gesunkenen Neuzuweisungen hatte beispielsweise auch die Hansestadt Uelzen darauf verzichtet, das leerstehende Heiligen-Geist-Stift als zusätzliche Unterkunft für Ukrainer zu ertüchtigen. Aber Martin Feller weiß stellvertretend auch: „Es kann ganz schnell passieren, dass in der Ukraine die Flüchtlingszahlen wieder steigen.
Bei den regulären Asylbewerbern sehen wir ja, dass sich dort die Krisenherde aus den Nachrichten widerspiegeln. Im Camp in Bad Bodenteich haben wir Menschen aus bis zu 28 Nationen untergebracht“, betont Feller, dass es keinerlei Überlegungen gibt, die Kapazitäten für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Bad Bevensen jetzt zu reduzieren.