Für Joachim Partzsch, Sprecher des Projektbeirats Alpha-E, kommt das Ganze nicht überraschend. „Die Bahn bedient sich nur noch des Titels Alpha-E. Das Perfide ist, dass die Bahn unter diesem Deckmantel eine Neubaustrecke vorantreibt“, sagt er. Das Unternehmen habe sich an den Ausbau der Bestandsstrecke, der 2015 im „Dialogforum Schiene Nord“ als Vorzugsvariante beschlossen wurde, nie wirklich gebunden gefühlt. „Für die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz solcher Projekte in der Bevölkerung ist das ein schlimmes Ergebnis“, findet Partzsch. Trotzdem sei das Dialogforum das richtige Instrument gewesen. Es bleibe aber ein fader Beigeschmack. „Wem kann man noch vertrauen?“, fragt Partzsch. Er geht inzwischen davon aus, dass es eine Neubaustrecke geben wird. „Ob nun an der A 7 oder mitten durch unseren Landkreis, alle Indizien sprechen dafür“, sagt er.
Aus dem Bundesverkehrsministerium heißt es auf Anfrage, dass alle drei Varianten weiterhin geprüft werden. Bei einem Ausbau der Bestandsstrecke gebe es derzeit Bedenken wegen der Wirtschaftlichkeit. Sie könnten aber noch planerisch ausgeräumt werden. Das habe man auch dem Landrat auf sein Schreiben geantwortet.