Er stellte den Kadaver sicher und übergab ihn dem Umweltministerium, das ihn zum Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung nach Berlin brachte. Rückblickend sagt er: „Ich habe auf etwa 100 Quadratmetern Kampfspuren gesehen, außerdem hat ein Einschuss mit einem jagdlichen Kaliber immer auch einen Ausschuss, den gab es nicht. Dafür war aber ein Gegenbiss da. Es hat also verschiedene Hinweise gegeben. Wahrscheinlich handelte es sich um Rudelkämpfe“, so Seeben Arjes gestern im Gespräch mit der AZ.
Es passiere häufig, dass Wölfe zu Tode kämen, wenn sich geschlechtsreif gewordene Jungtiere einen schwachen Revierinhaber suchten – nur sehr selten würden diese Tiere aber gefunden. Als Wolfsberater sei er in amtlicher Funktion vor Ort gewesen, deshalb habe er keine Mutmaßungen anzustellen, sondern Spuren zu sichern.
Für die Polizei erklärte Pressesprecherin Julia Westerhoff, dass Fotos des toten Wolfes zwei Löcher im Hüftbereich nah beieinander zeigten. Man sehe indes keine offensichtlichen Bisswunden, sondern einen insgesamt intakten Körper.
„Von Amts wegen ermitteln wir bei einem Verdacht wegen des Verstoßes gegen das Tierschutz- und Bundesnaturschutzgesetz“, so Westerhoff. Die Ermittlungen enden nach dem Bericht aus Berlin. Darin wird stehen, ob der Wolf zweifelsfrei bei Rudelkämpfen starb.