„Wir sind dabei, die Planungen abzuarbeiten“, stellt der Verwaltungschef auf AZ-Nachfrage klar. Der Vorwurf sei völlig aus der Luft gegriffen. Im Moment erstellt das Bauamt eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, in der auch Alternativen wie ein Anbau am Hauptstandort in Bad Bevensen untersucht wird. Die Untersuchung sei bei jedem Bauvorhaben verpflichtend, da es ja um Steuergelder gehe. „Das braucht halt seine Zeit“, sagt Feller. Erst wenn es grünes Licht von der Kommunalaufsicht beim Landkreis gebe, könnten weitere Schritte eingeleitet werden.
Ärgerlich ist aus Fellers Sicht, dass die Politik im vorigen Jahr die Planungen der Verwaltung für einen Anbau am Bevenser Rathaus nach zwei Jahren Planung stoppte. Auch nach dem Beschluss für eine Sanierung in Ebstorf seien immer neue Vorschläge auf die Verwaltung eingeprasselt. Die Politik sei immer über den Sachstand informiert worden. „Was rauskommt, ist immer eine politische Entscheidung“, betont der Samtgemeindebürgermeister.
Der Gesamtbetrag von 6,9 Millionen Euro umfasst nicht nur eine neue Elektroinstallation, Brand- und Arbeitsschutz, Heizung und Dachsanierung, sondern auch Sanitäreinrichtungen, Barrierefreiheit, Gebäudeentwässerung und die Dämmung des Betonbaus – denn laut Beschluss steht eine Komplettsanierung an, wie Feller betont. Eine früherer Kostenschätzung – ohne Dämmung – ging von 3,4 Millionen Euro aus. Seitdem sind die Kosten am Bau dramatisch gestiegen. Noch gar nicht berücksichtigt, so Feller, seien die Folgen des Ukraine-Kriegs.
Für die Variante Anbau in Bevensen und Schaffung eines Bürgerbüros mit Ratssaal in Ebstorf liegen noch keine tragfähigen Zahlen vor. Feller favorisiert auch weiter eine Zusammenlegung der Verwaltung an einem Ort.
Von einer abgespeckten Sanierung hält Feller nichts. Man könne die Mitarbeiter nicht mehrmals umquartieren. Das ganze Gebäude müsse entkernt werden. Und die Wärmedämmung sei angesichts steigender Energiepreise unabdingbar. „Auch Altgebäude müssen energetisch saniert werden. Das wegzulassen, wäre ein Schildbürgerstreich“, so Feller.
Den Vorschlag von Bürgermeister Heiko Senking (UWG), mit einem Investor zusammenzuarbeiten, findet Feller interessant. Auch darüber müsse die Politik diskutieren. „Wir wollen schließlich gemeinsam die beste Lösung finden.“