1. az-online.de
  2. Uelzen
  3. Ebstorf

Regenwasser soll zukünftig den Ebstorfer Mühlenteich füllen

Erstellt:

Von: Gerhard Sternitzke

Kommentare

Der Ebstorfer Mühlenteich.
Füllt sich langsam wieder mit Wasser: der Ebstorfer Mühlenteich. Um das Gewässer dauerhaft zu retten, soll es entschlammt und an ein Regenrückhaltebecken angeschlossen werden. © Sternitzke, Gerhard

Ordentliche Regenfälle im Herbst und Winter haben dem Ebstorfer Mühlenteich wieder einen Wasserspiegel gegeben, auf dem sich Kloster und Bäume spiegeln. Dennoch befindet sich die Wasseroberfläche weit unter dem früher einmal normalen Stand. Mehrmals mussten bereits in trockenen Sommern Rettungsaktionen für leidende Teichbewohner durchgeführt werden (AZ berichtete). In diesem Jahr will der Klosterflecken handeln: Das Gewässer soll so schnell wie möglich entschlammt werden.

Ebstorf – „Der Teich ist total verschlammt“, sagt Bürgermeister Heiko Senking. Eingesetzt werden soll ein kleiner schwimmender Saugbagger, um die Ablagerungen 50 bis 80 Zentimeter tief vom Teichgrund zu holen. Zu tief darf nicht gebaggert werden, damit die wasserhaltende Schicht nicht durchstoßen wird. Der Schilfgürtel soll bei den Arbeiten als Lebensraum erhalten bleiben. Der Schlamm muss deponiert oder, wenn er stärker schadstoffbelastet ist, verbrannt. werden.

Das Baggerboot ist nur im Winter einsetzbar, wenn wenigstens etwas Wasser unterm Kiel vorhanden ist. Deshalb sollen die Arbeiten möglichst bald und noch vor dem Frühling erledigt werden.

Das Grundproblem des Mühlenteichs: Es gibt keinen Zufluss mehr. Der Oechtringer Graben ist schon seit Jahren trocken. Die Schwienau darf nicht angezapft werden. „Unser Ziel ist deshalb, dass wir versuchen wollen, das Wasser zu behalten, wo es ist“, kündigt Senking an. Mit einem Regenrückhaltebecken oder einer Zisterne könnte man große Wassermengen gewinnen, die dann zeitverzögert in den Mühlenteich abgegeben würden. Sogar eine Rückführung des geklärten Abwassers aus der Kläranlage könnte sich der Bürgermeister vorstellen. „Wenn wir das in die Schwienau pumpen, dann werden auch Karpfen und Schleien damit zurechtkommen“, meint Senking.

Für das Ausbaggern des Mühlenteichs stehen Fördermittel des Programms Lebendige Innenstadt in Aussicht. Die Speicherung von Regenwasser könnte der Klosterflecken möglicherweise im Rahmen des Projekts Gründband Schwienauniederung umgesetzt werden.

Neue Wege an der Schwienau und am Wiesensee, wie ursprünglich einmal geplant, sind nicht mehr genehmigungsfähig. Dagegen war eine Umgestaltung des Domänenparks bereits eine der Ideen. Ein Regenrückhaltebecken ließe sich mit neuen Wegen und zusätzlichen Bäumen kombinieren.

„Die Wege sind in die Jahre gekommen. Je mehr Bäume, desto weniger Verdunstung“, erklärt Senking. See und Park – das soll ein Aushängeschild werden.“ Auch der Hans-Rasch-Weg als Zufahrt zum Campingplatz muss erneuert werden. Ebenso soll die Verbindung, der Bürgermeister-Halle-Weg, inklusive Lampen neu gestaltet, der Parkplatz an der Hauptstraße vergrößert werden – damit noch mehr Menschen in der grünen Oase von Ebstorf Kraft tanken können.

Auch interessant

Kommentare