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Die Rentnertruppe „Ebstorfer helfen Ebstorfern“ rückt in Notsituationen an

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Von: Gerhard Sternitzke

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Ingo Schroedel, Wolfgang Faust, Hans-Peter Lamprecht (von links) in der Werkstatt.
„Ebstorfer helfen Ebstorfern“ – der Name sagt, worum es Ingo Schroedel, Wolfgang Faust, Hans-Peter Lamprecht (von links) und ihren Mitstreitern geht. Die Rentnertruppe unterstützt ihre Mitmenschen bei kleinen Problemen, ob der Abfluss nicht funktioniert oder der Zaun kaputt ist. Und sie möchten mehr tun. © Sternitzke, Gerhard

Hämmer, Zangen, Schraubenschlüssel – in der Werkstatt von Ingo Schroedel hängt alles an seinem Platz. Wenn der 73-jährige zur Nachbarschaftshilfe ausrückt, hat er die wichtigsten Utensilien in seinem Werkzeugkasten aus Holz. Der gelernte Tischler ist in der Gruppe „Ebstorfer helfen Ebstorfern“ aktiv. Der Name ist Programm: Die sieben Freiwilligen springen seit vier Jahren ein, um ihre Mitbürger im Klosterflecken mit kleinen Diensten zu unterstützen. Und sie haben durchaus noch Kapazitäten.

Bad Bevensen – Ob kleine Reparaturen im Haus, der Aufbau von Möbeln, Anschluss der Waschmaschine, Arbeiten am Gartenzaun, Rasenmähen oder auch die Einrichtung des Computers, Besorgungen oder das Ausfüllen des Rentenantrags: Rund 150 Mal – so genau hat das keiner gezählt – konnte die Rentnertruppe ihren Mitmenschen schon helfen.

Hilfe in Notsituationen

„Wir wollen der Wirtschaft keine Konkurrenz machen. Das ist als Hilfestellung in Notsituationen gedacht“, erklärt Wolfgang Faust (71). Aber um eine neue Birne in die Lampenfassung zu schrauben, komme sowieso keine Firma raus. Manchem älteren Ebstorfer, der dazu nicht in der Lage sei und keine Kinder und sonstigen Verwandten am Ort haben, könne man damit jedoch einen großen Dienst erweisen – und die Freiwilligen machen es gern.

„Das ist eine Befriedigung für mich selbst, wenn etwas geklappt hat und wenn die Leute sich freuen, dass ihnen geholfen wurde“, findet Ingo Schroedel. Häufig stößt die Gruppe bei den Betroffenen, häufig älteren Mitbürgern, auf große Dankbarkeit. Viele geben eine kleine Spende. Von dem Geld grillen die Freiwilligen – die Geselligkeit kommt nicht zu kurz. Einen Teil haben sie der Jugendfeuerwehr übergeben.

Einmal im Monat trifft sich die Gruppe, die sich altersmäßig gar nicht so sehr von ihren „Kunden“ unterscheidet, im Ebstorfer Mehrgenerationenhaus. Geht eine Anfrage ein, erhalten die Freiwilligen eine Meldung über den Messengerdienst Whatsapp aufs Handy. Wer Zeit hat, übernimmt. Während Ingo Schroedel der Mann fürs Handwerkliche ist, können Hans-Peter Lamprecht (75) und Wolfgang Faust (71) bei Computerproblemen oder bei der Telefoninstallation unterstützen. Wilhelm Oelstorf als ehemaliger Gemeindedirektor kann auch mal beim Ausfüllen des Rentenantrags helfen.

Auch andere Arbeiten hat sich die Gruppe gesucht. So haben die Freiwilligen die Schilder des Nordic-Walking-Pfads erneuert, eine Sitzgruppe im Bobenwald und eine Paletten-Lounge für das Mehrgenerationenhaus gebaut sowie Nistkästen für den Waldkindergarten gezimmert.

Gruppe will sich noch bekannter machen

Nun will sich „Ebstorfer helfen Ebstorfern“ im Klosterflecken noch bekannter machen. Wolfgang Faust hat beobachtet, dass es eine gewisse Hemmschwelle gibt, die Hilfe in Anspruch zu nehmen, andere kennen die Gruppe vielleicht noch nicht. Auch neue Mitglieder sind willkommen, insbesondere auch Frauen.

• Kontakt: „Ebstorfer helfen Ebstorfern“, Wilhelm Oelstorf, ebstorfer-helfer@online.de, Briefkasten an der Touristinfo am Winkelplatz.

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