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Die gute Seele des Ebstorfer Domänenparks: Helga Brockmann erhält Goldene Ähre

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Von: Gerhard Sternitzke

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Helga Brockmann mit Bürgermeister Heiko Senking
Helga Brockmann (82) erhält von Bürgermeister Heiko Senking die Urkunde über die Goldene Ähre. Seit 17 Jahren pflegt sie ehrenamtlich den Ebstorfer Domänenpark. © Sternitzke, Gerhard

Die Spaziergänger und Hundebesitzer kennen sie. Seit 17 Jahren pflegt Helga Brockmann ehrenamtlich den Ebstorfer Domänenpark. Die inzwischen 82-Jährige jätet Unkraut, beschneidet Sträucher, reißt Brennesseln und Brombeeren aus. Am Dienstagabend wurde sie dafür im Rat des Klosterfleckens Ebstorf mit der Goldenen Ähre geehrt.

Ebstorf – „Dass der Domänenpark so gut aussieht ist ihr zu verdanken. Meine Kollegen fahren aus Lüneburg dorthin“, sagt Bürgermeister Heiko Senking. „Sie kämpft für den Park, setzt sich ein, räumt auf. Wir alle profitieren davon.“ Die Mitarbeiter des Bereichs für Grünpflege haben Helga Brockmann für die Auszeichnung vorgeschlagen. „Dass sie sich im diesem Alter noch so einsetzt, ist ein gutes Vorbild“, findet der Bürgermeister.

Gut 100 Stunden Arbeit im Jahr, manchmal deutlich mehr

Gut 100 Stunden im Jahr, manchmal auch deutlich mehr, arbeitet die alte Dame in dem Park, für den sie im Jahr 2006 ganz offiziell die Patenschaft übernommen hat. Zuvor war sie dort bereits seit 1996 zunächst für ein Unternehmen und dann für den Klosterflecken tätig gewesen. Als sie dann in Rente ging, führte sie ihre Arbeit einfach ehrenamtlich fort, häufig auch in den angrenzenden Anlagen.

„Das hat mir leidgetan. Wenn ich nicht eingegriffen hätte, wäre der Park untergegangen“, sagt Helga Brockmann. 1977, daran erinnert sie sich noch, wurde die frisch bepflanzte Anlage eingeweiht. Die Schönheit des Parks will die gebürtige Ebstorferin, die für englische Gärten schwärmt, unbedingt erhalten. Und zu tun gibt es immer etwas. „Im ganzen Park muss ich aufpassen. Die Vögel schleppen die Brombeeren an“, erzählt sie. „Ich habe immer den kritischen Blick. Ich kenne die Ecken, wo was zu machen ist.“

Helga Brockmann wuchs in Ebstorf auf dem elterlichen Bauernhof auf, doch in der Landwirtschaft wollte sie nicht bleiben. Sie ging stattdessen in die Industrie, zu Phoenix in Harburg, arbeitete später auf einem Pferdehof und entdeckte ihren grünen Daumen beim Pflegen von Gärten. Heute rückt die Mutter dreier erwachsener Kinder und sechsfache Großmutter mit Hacke und Schere an, wie es gerade passt. Die Zeit kann sie sich einteilen. Zwischendurch hält sie dabei einen Schnack mit den Hundehaltern.

Die Arbeit in der Natur macht ihr Spaß und ist gesund

„Ich kann mich noch gut bücken. Auf den Knien kann ich noch alles“, erzählt die Ehrenamtliche. Die Arbeit in der Natur und an der frischen Luft macht ihr immer noch Spaß und ist gesund. „Ich finde das gut so, besser als wenn man planlos in den Tag lebt“, meint Helga Brockmann. „Wenn ich das nicht mehr machen könnte, dann würde mir was fehlen.“

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