„Wir hoffen, dass wir durch den Bürgerentscheid in einen Dialog mit Ratsmitgliedern, Verwaltung und Bürgern kommen“, betont der Sprecher der Initiative Jochem. Die acht Sammler seien überall gut akzeptiert worden, auch von Gegnern ihres Anliegens. Und viele Bürger hätten Vorschläge für eine Nutzung gemacht, die die Initiative unter der Überschrift „Bürgerhaus“ zusammenfasst. Rathaus, Bibliothek, Kindergarten, Wohnungen, Kultur, Fachärzte, freie Schule oder Kaufhaus-Museum – das sind nur einige Ideen. „Man muss erst das Nutzungskonzept haben, bevor man die Finanzierbarkeit prüft“, meint Jochem. Die Initiative hat nach seiner Aussage ein Expertenteam gegründet. Fördermittel gibt es im Rahmen des Klosterquartiers.
Stimmen im Bürgerentscheid mindestens 20 Prozent der Ebstorfer Wahlberechtigten ab und von ihnen wiederum mehr als 50 Prozent für die Forderung der Initiative, dann muss der Flecken die Immobilie kaufen. Der Fleckenrat hatte sich dagegen entschieden. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch der Bürgerentscheid positiv für die Initiative ausgeht sei hoch, da so viele Menschen unterschrieben hätten, glaubt Bürgermeister Heiko Senking.
Das Fleckenoberhaupt will sich weiterhin neutral verhalten und kündigt für den Rat Gesprächsbereitschaft an: „Wir sind eben 17 Amateure, die versuchen, 4500 Einwohner zu verwalten. Egal wie die Entscheidung ausfällt: Wir werden den Dialog immer vorziehen.“ Zur Vorbereitung werde die Gemeinde einen Informationstermin in dem Gebäude organisieren. „Es können alle Bürger alles besichtigen, und es werden Fachleute eingeladen“, verspricht Senking. Sein Amtskollege Léonard Hyfing aus Altenmedingen werde den Termin moderieren. Für alle, die nicht teilnehmen könnten, werd die Veranstaltung aufgezeichnet.
Eigentümer der Immobilie ist die Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf. Sie plant den Abriss des nicht denkmalgeschützten Kaufhauses. Der Speicher soll als Mensa umgebaut werden. „Ich fände es gut, wenn die Planung nicht durchgezogen würde, sondern das aufeinander abgestimmt würde“, wünscht sich Jochem im Namen der Initiative. Übergangsweise könne die Mensa ohne großen Umbau im Kaufhaus eingerichtet werden. „Dann hat man Zeit für die Planung. Das Kaufhaus ist für mich bedeutend. Es steht für die Geschichte des Handels auf dem Land.“