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Kreis Uelzen: Wirtschaftlichkeit entscheidet, wo Schienen gebaut werden

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Von: Gerhard Sternitzke

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ICE im Bevenser Bahnhof.
ICE im Bevenser Bahnhof. Die Bahnstrecke gilt ganz offiziell als überlasteter Schienenweg. Laut Bahn reicht ein drittes Gleis nicht für den erwarteten Verkehr. © Sternitzke, Gerhard

Der Bau einer neuen Bahnstrecke zwischen Hamburg und Hannover wird immer wahrscheinlicher. Das geht aus einem Schreiben von Verkehrsstaatssekretär Michael Theurer (FDP) hervor, das der Kreis Lüneburg veröffentlicht hat.

Uelzen/Landkreis – In seiner Antwort auf eine Resolution, die auch Bevensens Stadtdirektor Martin Feller (Grüne) und Jelmstorfs Bürgermeister Markus Krug (UWGJ) unterschrieben haben betont der Staatssekretär, dass die Nord-Süd-Verbindung, nicht zuletzt wegen der Anbindung der Häfen, ausgebaut werden müsse. Dabei zählt vor allem die Wirtschaftlichkeit.

Neubaustrecken sind möglich

„Die Wirtschaftlichkeit – Nutzen-Kosten-Verhältnis größer oder gleich eins – ist dabei für eine Realisierung des Projekts aus Bundeshaushaltsmitteln in jedem Fall unabdingbar“, schreibt Theurer. „Aus Gründen der auch von Ihnen betonten Rechtssicherheit ist es außerdem geboten, alle sich aufdrängenden Varianten zur wirtschaftlichen Erreichung der verkehrlichen Ziele und folglich auch Lösungen jenseits eines bestandsnahen Streckenausbaus näher zu betrachten. Dies schließt explizit bestandsferne (Neubaustrecken-)Varianten ein.“

Schlechter Kosten-Nutzenfaktor für Bestandsstreckenausbau

Die Bahn hat dem vom Dialogforum Schiene 2015 favorisierten Ausbau der bestehenden Strecke einen Kosten-Nutzen-Faktor weit unter eins bescheinigt. Sie geht davon aus, dass die Maßnahme nicht ausreicht, den erwarteten Schienenverkehr aufzunehmen und den Deutschlandtakt zu erfüllen.

Der Landtag hat sich dem Beschluss des Dialogforums angeschlossen, das optimierte Alpha-E steht im Verkehrswegeplan. Der Staatssekretär interpretiert die Aussagen des Forums als ein Dokument, dass die regionalen „Interessen und Erwartungen“ beschreibe. Mehr nicht.

Der Abschnitt Stelle-Uelzen ist nach seinen Angaben bereits zum überlasteten Schienenweg nach Eisenbahnregulierungsgesetz erklärt worden. Deshalb seien von 2026 bis 2029 kleinere und mittlere Maßnahmen geplant, um die Kapazität für Nahverkehr und Betriebsqualität zu erhöhen. Weitere Verbesserungen sollen durch das Konzept der Hochleitstungskorritdore erreicht werden.

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