Jörg Kramer (SPD) ging sogar noch weiter und stimmte gegen die Vereinbarung, „weil uns vom Landkreis zu viele Knüppel zwischen die Beine geworfen wurden“. Er könne nicht zustimmen, dass der Landkreis Geld kriege. Diplomatischere Töne kamen da von Karl-Heinz Günther (CDU/„Sicherheit geht vor, das Geld ist nicht ausschlaggebend“) und von Klaus Knust (SPD/„Die Kostenregelung tut weh, ich begrüße aber die Vereinbarung“).
Nach all diesen Wortmeldungen platzte Stefan Hüdepohl (CDU) der Kragen, der merklich erregt ans Rednerpult im Ratssaal des Rathauses trat. Der Rechtsanwalt stellte klar: „Das Hauptproblem ist, dass die Stadt nun einmal für die Messung zuständig ist, aber der Landkreis die Bußgeldbehörde ist. Vorwürfe an den Landkreis sind also nicht richtig, denn der Fehler liegt in den landesrechtlichen Grundlagen. Wir hoffen hier darauf, dass sich die Menschen falsch verhalten – also zu schnell fahren – um Einnahmen zu generieren. Das kann es doch nicht sein! Diese Zweckvereinbarung ist notwendig, das können wir überhaupt nicht ändern!“
Und durchaus mit einem Schmunzeln fügte Hüdepohl mit Verweis auf seinen Beruf hinzu: „Ich lebe übrigens wie der Landkreis auch davon, dass die Leute zu schnell fahren.“
Die Zweckvereinbarung zwischen Hansestadt und Landkreis muss nun noch vom Innenministerium abgesegnet und dann öffentlich bekannt gemacht werden. Eine entsprechende Vorprüfung sei erfolgt und „unauffällig“ gewesen, sagte Tobias Linke, Bau- und Umwelt-Dezernent des Landkreises, am Dienstag im Kreistag. Es handelt sich folglich um eine allerletzte Formalie.