Dies nahm Reinhard Schelle-Grote (Grüne) zum Anlass, noch einmal die Risikobewertung für den Bau in einem Überschwemmungsgebiet und die damit einhergehenden Kosten für den Hochwasserschutz zu thematisieren. Dabei gehe es nicht darum, den Standort generell infrage zu stellen, sondern Risiken und Nutzen abzuwägen. „Wir wollen, dass noch einmal kritisch draufgeschaut wird, mehr wollen wir nicht“, erklärte Schelle-Grote für seine Fraktion.
So müsse etwa genau betrachtet werden, welchen Anteil an den Kosten der Hochwasserschutz hat. Wenn dieser einen wesentlichen Teil der Ausgaben verursacht, müsse noch einmal über den Standort nachgedacht werden. Es stellten sich auch Fragen zum Versicherungsschutz. Ihm sei aber klar, dass der Standort von allen Vereinen präferiert wird. Außerdem schlug Schelle-Grote vor, einen Kostendeckel zu vereinbaren, um unliebsame Überraschungen wie bei der Arena Lüneburger Land oder dem Kreishausneubau in Uelzen zu vermeiden.
„Wir haben lange über den Standort diskutiert und waren uns einig, dass es die einzige Möglichkeit im Kernort ist“, sagte Andreas Meyer (CDU). Bevor man die neueste Kostenschätzung habe, solle man auch keine Grundsatzdiskussion entfachen. Dass Hochwasserschutz notwendig ist, sei jedem hier klar. Aber bei einem 100-jährlichen Hochwasser (HQ100) rede man am Ende über vier zusätzliche Zentimeter, die der Pegel der Ilmenau im Vergleich zu einem durchschnittlichen Hochwasser zulegt.
„Wir müssen ganz genau schauen, was wir uns leisten können. Ich glaube aber nicht, dass der Hochwasserschutz fünf Millionen Euro kosten wird“, sagte Frank Schulz (CDU). Er betonte zudem, dass man in den Planungen mit der Warft, auf der das Mehrzweckzentrum steht, 30 Zentimeter über dem HQ100 liegt. „Es ist undenkbar, einen anderen Standort zu wählen“, sagte er.
Der Ausschussvorsitzende Holger Janßen (KA) erklärte, man solle doch jetzt bis nächste Woche abwarten. „Ich denke, wenn die Kostenschätzung vorliegt. Schauen wir uns einfach an, was der Hochwasserschutz kostet“, sagte er.