Selbst wenn gebaut werden soll, müssen Verzögerungen in Kauf genommen werden. Denn auch die Lieferzeiten für bestimmte Produkte sind länger geworden. „Ich baue gerade selbst ein Badezimmer um und die Ware hat zum Teil zwölf Wochen Lieferzeit“, sagt Schoop.
Hinzu kommt noch, dass bei aller Warenknappheit und den gestiegenen Materialpreisen Handwerker nach wie vor Mangelware sind. Denn die Auftragsbücher seien in der Branche nach wie vor gut gefüllt, betont Schoop. So seien Wartezeiten von mehreren Wochen oder gar Monaten, bevor die Handwerker loslegen, möglich.
Während sich Handwerksbetriebe durch ihre Kontakte zum Großhandel laut dem Obermeister trotz der Lieferengpässe noch relativ gut mit dem nötigen Material versorgen können, schaut vor allem der Heimwerker in die Röhre. „Als Privatmann bekommt man kaum noch KVH-Holz“, sagt Schoop. Das liege natürlich auch daran, dass der Großhandel zunächst die Nachfrage bei seinen Geschäftspartnern und damit regelmäßigen Abnehmern abdeckt. „Ein Bekannter von mir arbeitet in einem Baumarkt. Wenn dort morgens drei Lkw-Ladungen mit Material ankommen, ist dort mittags oft schon alles verkauft“, sagt Schoop.
Die steigenden Holzpreise wirken sich aber nicht nur auf die Baubranche aus, sondern auch auf Bestattungen. „Särge sind im Schnitt zehn Prozent teurer geworden“, berichtet Schoop, der auch ein Bestattungshaus in Bienenbüttel führt. Das betrifft nicht nur in Deutschland gebaute Modelle, sondern auch die im restlichen Europa gefertigten.
Zumindest was die Kosten für Bauholz angeht, ist Schoop für die kommenden Monate aber etwas optimistischer gestimmt. „Zurzeit beruhigen sich die Preise auf dem Markt wieder“, macht er Hoffnung.