Jetzt also ein Marsch über 1200 Kilometer. „Das ist schon ziemlich verrückt, was ich da mache“, meint Nippert. „Wenn ich so eine fixe Idee habe, dann kann ich die nicht mehr loswerden.“ Letztlich entwickelte sich aus der fixen Idee aber ein Spendenprojekt, denn Nippert möchte mit seiner „Mammuttour“, wie er sie nennt, Aufmerksamkeit für benachteiligte Kinder schaffen und gleichzeitig Spenden sammeln. Diese sollen an das Deutsche Kinderhilfswerk gehen, das laut Nippert viele Projekte für Kinder und Familien in ganz Deutschland unterstützt.
Carsten Nippert möchte mit seiner Deutschlandtour über 1200 Kilometer Aufmerksamkeit für die Kinder wecken, die ihr Leben nicht nur in der Corona-Krise, sondern im ganz normalen Alltag benachteiligt bewältigen müssen. Dafür sammelt er Spenden für das Deutsche Kinderhilfswerk. Wer spenden möchte, kann dies im Internet unter www.dkhw.de/deutschlandtour2021 tun. Infos und Live-Updates zur Tour gibt Nippert auf Instagram unter www.instagram.com/deutschlandtour2021.
„Ich bin ein Globetrotter, ich reise gerne“, sagt Nippert über sich selbst. Das Campen mitten in der Wildnis habe er in Afrika kennengelernt, wo er sein Zelt auch schon in einem Nationalpark aufgeschlagen habe. Für seine Deutschlandtour wählte Nippert gezielt kleine Campingplätze ohne viel Service aus. „Ich wollte bewusst aus der Komfortzone raus“, betont der 52-Jährige, der bei einem Musical-Produzenten in der Vermarktung arbeitet.
Verpflegung besorgt sich Nippert auf dem Weg – wenn es denn welche gibt. So musste der Wanderer auch schon einen Tag nur mit zwei Schokoriegeln überstehen. Auch die Frage, ob er noch genug Wasser dabei hat beziehungsweise wo er auftanken kann, ist stets präsent. Das erfordert natürlich Planung. „Aber ich genieße das auch“, sagt Nippert. „Das ist ein Umdenken, das man im Alltag sonst überhaupt nicht hat.“
Die Strecke legt Nippert in 37 Tagesetappen zurück – die längste ist 48 Kilometer lang. Das schlaucht. „Regelmäßiges Rasten, Wassertrinken und Dehnen ist ganz wichtig“, betont der 52-Jährige. Unterschätzt habe er das Gewicht des mehrere Kilo schweren Rucksacks. Durch die Belastung benötige er mehr Zeit als gedacht, so konnte er zum Beispiel einen Platzregen nicht einfach abwarten, sondern musste weiterlaufen.
Daher entledigte sich Nippert in Lübeck zum Beispiel seiner Visitenkarten und eines Buchs, die er per Post wieder nach Hause schickte. Mehr als zwei Kilo sparte er dabei ein. „Ich war mein eigener Packesel“, sagt Nippert. Doch er gibt sich kämpferisch: „Ich bin überzeugt: Ich werde das schaffen. Ein paar Wehwehchen wie Blasen sind mir egal. Aufgeben ist keine Option.“